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Montag, 30. August 2010 - Peru - Puno, Machu Picchu, Cuzco, Nazca, Huacachina

PERU: Im Land der Incas & Lamas

22.08.2010, Copacabana (Bolivien) - Puno
Mit dem Grenzübertritt in Yunguyo von Bolivien nach Peru begann wieder ein neuer Reiseabschnitt. Die Ausreiseformalitäten in Bolivien sowie die Einreiseformalitäten in Peru waren schnell erledigt und schon sassen wir wieder im Reisecar der Tour Peru. Mit dem Grenzübertritt nach Peru stellten wir zudem letztmals in Südamerika unsere Uhren eine Stunde zurück. Schwupp... und schon war es anstelle 14:30 Uhr erst 13:30 Uhr! Die Fahrt im bequemen Reisecar der Tour Peru führte uns am schönen und ländlichen Westufer des Titicaca Sees entlang, bis wir nach ca. 2 1/2 Stunden in Puno ankamen. Vom Busbahnhof in Puno fuhren wir mit einem Taxi ins Hotel Joya del Titicaca, in welchem wir uns in einem ungeheizten und somit kalten Zimmer einrichteten. Gleich nach dem Zimmerbezug begaben wir uns zum Plaza de Armas, wo wir uns an einem Bankomaten fürs erste genügend Soles besorgten. Anschliessend fuhren wir nochmals zum Busbahnhof zurück, um uns bei der guten Busgesellschaft Tour Peru für morgen Abend 2 Tickets für die Fahrt nach Cuzco zu kaufen. Alles erledigt und kaum aus dem Busbahnhof Areal heraus, kreuzte sich unser Weg mit einem älteren und sympathisch scheinenden Fahrrad-Taxifahrer. Nicht lange überlegt, stiegen wir auf sein Fahrrad-Taxi auf und liessen uns via Markt zum Hotel Joya del Titicaca zurück chauffieren. Beeindruckt über die Leistung des bereits 80-jährigen Peruaners, gaben wir ihm ein gutes Trinkgeld, worauf sich dieser sehr freute und sich herzlich von uns verabschiedete. Nach einem Abstecher im kalten Internet-Café neben unserem Hotel, freuten wir uns auf eine heisse Dusche. Blöd war nur, dass fast nur tröpfchenweise kaltes Wasser floss und es auch im Zimmer sehr kalt war. Super! Kurz geduscht und heftig gefrohren, machten wir uns danach hungrig auf die Suche nach einem gemütlichen Restaurant. Wir schlenderten durch die belebten Strassen Punos und fanden nach einem kurzen Abstecher in einem ungemütlichen Restaurant die Pizzeria MachuPizza. Dort assen wir eine sehr gute Pizza mit einer hervorragenden "Chnobli- und Salsasauce". Mit richtig flottem Mundgeruch begaben wir uns danach umgehend ins Hotel zurück, wo wir einige Extra-Minuten zum Zähenputzen einlegten :-) Da es im Zimmer nun noch kälter war, mieteten wir uns einen kleinen Ofen, welcher uns die Nacht einiges angenehmer verbringen liess.  

23.08.2010, Puno - Cuzco
Lang und warm geschlafen, erwachten wir bereits um 06:30 Uhr. Eine halbe Stunde später assen wir im Joya del Titicaca bereits ein gutes Frühstück und informierten uns danach beim Rezeptionisten über eine Tour zu den Islas Flotantes in Puno. Da die Angebote in Puno alle gleich schienen sowie auch gleich viel kosteten, buchten wir uns die Tour zu den schwimmenden Inseln direkt im Hotel. Um 09:00 Uhr stand der Kleinbus vor dem Hotel, welcher uns direkt zum Hafen von Puno brachte. Vom Hafen fuhren wir mit einem Kleinboot zu den nicht weit entfernten Islas Flotantes auf dem Titicaca See. Auf einer der 40 Islas Flotantes erklärte uns der junge Guide den interessanten Aufbau der treibenden Inseln sowie das Leben der Inselbewohner. Sehr beeindruckt von den schwimmenden Inseln durften wir die Häuser aus Totora (Schilf) besichtigen und machten Bekanntschaft mit den liebenswerten Bewohnern namens Uros. Bei Maria kauften wir uns einige Souveniers und genossen danach vom Insel-Turm die gute Aussicht auf die vielen Islas Flotantes. Bei der Schätzung der Seetiefe bei den schwimmenden Inseln tippte Nadja auf 20 Meter Tiefe und lag damit prompt richtig! Als Andenken an die richtig geschätzte Tiefe erhielt sie vom Präidenten der Insel einen kleinen Schilfboot-Anhänger. Nach der Verabschiedung der bunt gekleideten Uros-Frauen, welche zum Abschied kurze und lustige Lieder sangen, fuhren wir mit einem traditionellen Reed-Boat auf eine benachbarte Insel, wo wir nochmals Einsicht in das Leben der Inselbewohner und dessen Schilfhäuser erhielten. Einen letzten Abstecher vor der Rückfahrt machten wir in der Uros-Primarschule, wo uns die Kinder mit einigen schönen Liedern empfingen. Danach war es Zeit für die Rückfahrt nach Puno. Am Hafen von Puno zurück, liessen wir den Rücktransport schleiffen und liefen gemütlich in die Stadt. Auf dem Weg fanden wir ein kleines einheimisches Restaurant, wo wir für nur 5 Soles (ca. CHF 1.75) zwei gute Menues mit Suppe als Vorspeise und Poulet mit Reis als Hauptspeise assen. Dazu gab es das traditionelle Getränk namens Chicha Morada. Der Koch war über den ungewöhnlichen Touristen-Besuch im Restaurant sehr erfreut, sodass er sich bei uns mit einem herzlichen Lächeln aus dem kleinen Guckloch in der Küche verabschiedete :-) Den Rest des Nachmittag verbrachten wir in einem Café und schafften die vielen Lücken in unseren Reiseberichten auf. Mit kalten Fingern und unterkühlten Körpern begaben wir uns danach wie gestern nochmals zur Pizzeria MachuPizza, wo wir uns anstelle einer Pizza diesmal zwei einheimische Gerichte bestellten. Michl probierte ein Alpaca-Steak mit Papas Fritas und Nadja ein Beef-Steak mit Pure de Papas. Das Essen war gut, jedoch die Portionen leider nicht sehr gross. Noch hungrig, bestellten wir uns eben noch eine kleine Pizza als Dessert :-) Nachdem wir wieder aufgewärmt und satt waren, begaben wir uns zum Hotel zurück, wo wir uns für die Busfahrt nach Cuzco bereit machten. Um 20:30 Uhr fuhren wir mit einem Taxi zum Busbahnhof, wo wir eine halbe Stunde später einchecken konnten. Da der Reisecar aus unbekannten Gründen ausgetauscht wurde, erhielten wir leider nicht die gebuchten Cama-Sitze, dafür jedoch einen Teil unseres Geldes zurück. Somit begnügten wir uns eben mit den Semicama-Sitzen, welche ebenfalls o.k. waren. Kurz nach 21:30 Uhr ging es los und wir fuhren mit dem einfachen Reisecar der Tour Peru in Richtung Cuzco los.

24.08.2010, Cuzco - Aguas Calientes, Machu Picchu
Es war leider nicht gerade die angenehmste Nacht. Die Semicama-Sitze waren zwar bequem, besassen jedoch für einen Nachtbus eine unpassende Grösse! Während Nadja nicht schlecht schlief, döste Michl auf dem komischen Sitz lediglich etapenweise. Erstaunlicherweise kamen wir bereits um 04:30 Uhr am Busbahnhof in Cuzco an, sodass wir noch einige Zeit zu früh in Cuzco waren. Da unser Zug nach Aguas Calientes erst um 07:42 Uhr vom 12 Kilometer entfernten Poroy losging, vertrieben wir uns die Wartezeit sicherheitshalber am Busbahnhof von Cuzco. Weil noch keine Shops und kein Restaurant geöffnet war, blieb uns nichts anderes übrig als in der kalten Halle des Busbahnhofs zu warten. Nach über 2 Stunden fuhren wir dann endlich mit einem Taxi vom Busbahnhof nach Poroy, wo bereits am frühen Morgen grosser Touristenansturm herrschte. Nachdem wir auch hier noch eine halbe Stunde warten mussten, konnten wir kurz nach 07:30 Uhr in den Expedition-Zug Nr. 33 nach Aguas Calientes, resp. zum Machu Picchu einsteigen. Vom Cuzco-Vorort Poroy auf ca. 3400 m.ü.M. ging es mit dem ratternden Zug in gemütlichem Tempo und teilweise unter heftigem Hin- und Herschütteln durch das schöne Sacred Valley in Richtung Aguas Calientes hinab. Während der Fahrt servierten die freundlichen Zugbegleiter einen Snack und ein Getränk, was die lange Fahrt ein wenig verkürzte. Nach über 4 Stunden Zugfahrt erreichten wir um ca. 12:00 Uhr Aguas Calientes im Urubambatal am Fuss des Machu Picchus auf 2410 m.ü.M. Am Bahnhof empfing uns bereits die Mitarbeiterin des Pirwa Hostels, welche uns zur Unterkunft begleitete. Hungrig und ein wenig müde, suchten wir uns ein preiswertes Restaurant und wurden nicht weit von unserem Hostal entfernt fündig. Für 7 Soles assen wir im untouristischen Restaurant das preiswerte Mittagsmenu "Aji de Gallina"(geschnetzeltes Poulet mit Nusssauce, Kartoffeln und Reis), welches ein wenig merkwürdig aussah, jedoch sehr gut schmeckte. Dazu gab es eine hervorragende Gemüsesuppe sowie den erfrischenden Drink Chicha Morada. Nachdem wir anschliessend durch die schönen Gassen mit vielen touristischen Restaurants und Shops liefen, tranken wir in einem Restauratn auf dem Hauptplatz ein Café und begaben uns danach für ein Nachmittags-Nickerchen ins Hostel zurück. Nach fast 2 Stunden Schlaf und einer erfrischenden Dusche war es schon wieder Zeit für das Nachtessen. Im international dekorierten El Manu Restaurant erhielten wir einen Tisch mit Schweizer-Fähnchen und bestellten uns einen Teller Spaghetti mit einem grossen Cusqueña Bier. Leider waren die Spaghetti nicht halb so gut, dafür aber 5x teurer als das einfache und feine Mittagessen heute Nachmitag im lokalen Restaurant. Für Morgen gut gestärkt, begaben wir uns bereits um 20:00 Uhr ins Bett.

25.08.2010, Aguas Calientes, Machu Picchu - Cuzco
Richtig müde schliefen wir diese Nacht so tief wie schon lange nicht mehr. Für das Highlight in Peru stiegen wir an diesem Morgen bereits um 04:00 Uhr aus den Federn. Gut, dass wir uns gestern bereits um 20:00 Uhr aufs Ohr legten! Nach dem Frühstück im Hostel stellten wir unsere grossen Rucksäcke in den Gepäckraum des Hostels ein und begaben uns zur Machu Picchu Busstation. Ooh je... als wir die Busstation erreichten, wussten wir wieso wir so früh aufgestanden waren. Bereits um 04:45 Uhr war reger Andrang an der Busstation und eine über 100 Meter lange Menschenschlange wartete auf den Bustransfer zum Machu Picchu! Als auch wir in der langen Warteschlange standen, schauten wir den zum Teil dämlichen Touristen bei ihrem nervösen Verhalten beim Anstehen zu. Jeder wollte wohl der erste auf dem Machu Picchu sein! Nach gut einer Stunde Anstehen sassen wir endlich im Bus und kurvten die schlangenlinienmässige Strecke zum Machu Picchu hinauf. Auch beim Haupteingang zu den Ruinen das gleiche Bild. Unzählige Touristen standen in grossen Gruppen vor dem Haupteingang und warteten auf den Eintritt. Ohne lange Anzustehen gelangten wir an den grossen Touristengruppen vorbei und schafften es unter die ersten 200 von 400 zugelassenen Besuchern einen Eintrittsstempel zum Besteigen des neben dem Machu Picchu bekannten Wayna Picchus zu erhalten. Mit Stempel auf unserem Eintrittsticket zählten wir an diesem Tag zu den Glücklichen der täglich limitierten 400 Besuchern zum Gipfel des Wayna Picchus :-) Juppi! Nach dem Haupteingang und einem kleinen Anstieg erreichten wir die Aussichtsplattform vor dem Haupttor zur Inka Stadt des Machu Picchus. Mit fantastischer Aussicht auf die riesige Inka-Ruinenanlage, sassen wir eine ganze Weile bei dieser Aussichtsplattform und liessen unsere Blicke über die eindrückliche und grosse Inka-Stadt aus dem frühen 15 Jahrundert schweiffen. Leider war der Himmel stark bewölkt, sodass der normalerweise markannt im nordosten des Machu Picchu befindende Wayna Picchu nur wage oder gar nicht zu sehen war. Schade! Durch das Haupttor zur Inka-Stadt liefen wir an verschiedenen Tempel-Ruinen vorbei und trafen nach ca. 20 Minunten noch vor 08:00 Uhr am Kontrollposten zum Wayna Picchu ein. Dort mussten wir uns nochmals eine Weile in eine Warteschlange einreihen und erhielten danach als Besteiger Nr. 141 und 142 Zutritt. Der Aufstieg dauerte zwar keine Stunde, war jedoch ziemlich steil und nicht zu unterschätzen! Auf dem Gipfel mit normalerweise bester Sicht auf die grosse Ruinenanlage des Machu Picchus herrschte wegen dem Nebel grosser Andrang. Fast alle zwischen 07:00 und 08:00 Uhr auf den Wayna Picchu zugelassenen 200 Besucher sassen auf den Gipfelfelsen und warteten bis sich der Nebel vielleicht noch auflöste. Und siehe da, nach ca. 3/4 Stunden ausharren, kam die Sonne zum Vorschein und vertrieb die dichten Nebelfetzen. Die Sicht zum Machu Picchu wurde mit jeder Minute besser, sodass schlussendlich die ganze Inka-Stadt gut zu sehen war. Nachdem wir uns eine ganze Weile in den Ruinen des Wayna Picchus auf 2690 m.ü.M. verweilten, begaben wir uns wieder auf den Rückweg zum Machu Picchu. Mit unserer Rückkehr in die grosse Inka-Stadt war nun auch das Wetter sehr gut und die Temperaturen höher. Während nun auch die umliegenden Berge bestens zu sehen waren, liefen wir die verschiedenen Tempel und Terrassen rauf und runter. Mittlerweile trafen auch weitere grosse Touristengruppen ein, sodass die schöne Atmosphäre und der Spirit des Machu Picchus ziemlich verloren ging. Überall begegneten wir grossen Touristengruppen und immer wieder mussten Ruinen-Wächter die rücksichtslosen und frechen Touristen mit ihren Trillerpfeiffen zurecht weisen. Traurig! Erschreckend empfanden wir auch, dass wegen der täglichen Besucherzahl von 2000 bis 3000 die Inka-Stadt angeblich täglich um einige Milimeter bergwärts rutscht! Nachdem wir uns über 5 Stunden in der eindrücklichen Ruinenstadt verweilten, genossen wir die letzte Stunde gemütlich von einer schönen Aussichtsplattform in der Nähe der hoch über den Ruinen befindenden Inka-Wächterhütte. Als wir uns um ca. 12:00 Uhr zum Haupteingang zurück begaben, schritten oder besser gesagt keuchten immer noch grosse Touristengruppen zum Machu Picchu hinauf. Nichts wie weg hier! Da wir uns lediglich nur eine Busfahrt kauften, liefen wir den Weg vom Machu Picchu nach Aguas Calientes zu Fuss zurück. Nach nicht ganz einer Stunde kamen wir am Fuss des Machu Picchus am Rio Urubamba an, wo wir uns nach der Brücke in einem kleinen Restaurant erstmals ein grosses Bier gönnten. Mmmmh, tat das gut! In Aguas Calientes zurück, assen wir in einem einheimischen Restaurant ein bodenständiges Menue für wieder nur 7 Soles, bevor wir uns im Pirwa Hostal im Umkleideraum eine erfrischende Dusche genehmigten. Auf dem Weg zum Bahnhof kauften wir uns einige erfischende Getränke und schauten auf einem Platz sitzend dem bunten Treiben bei den Markständen zu. Um 15:15 Uhr waren wir am Bahnhof und warteten bis zum Einstieg des Vistadom-Zuges. Pünktlich fuhr der moderne Zug um 16:00 Uhr in Richtung Poroy ab und wir genossen die schöne Fahrt in Gesellschaft von einem dickbäuchigen und lustigen Peruaner und Venezulaner. Die fast vierstündige Fahrt war sehr angenehm und kurzweilig, da das Zugpersonal für gutes Essen und stimmungsvolle Unterhaltung mit einer Modeschau sorgte :-) In Poroy angekommen, teilten wir uns mit zwei Franzosen ein Taxi ins ca. 30 Minuten entfernte Cuzco zurück. Da wir auf dem Plaza San Blas ausstiegen, mussten wir uns den Weg durch die verwinkelten Gassen Cuzcos ins vorgängig reservierte Bright Hostel suchen. Dummerweise war die Adressbeschreibung des Hostels nicht genau, sodass wir uns zu später Stunde in den dunklen Gassen Cuzcos durchfragen mussten. Nach einigen Irrläufen fanden wir zum Glück nach über einer Stunde das in einer Seitengasse versteckte Bright Hostel! Huch... waren wir froh das Hostel gefunden zu haben. Im Hostel empfing uns das sehr freundliche Personal und wir erhielten ein schönes Zimmer. Glücklicherweise befand sich im Hostal auch noch ein kleines Restaurant, wo wir bei der herzlichen Betreiberin Celia mit ihren zwei Kindern Merel und Conzales eine hervorragende Holzofen-Pizza assen. Das war genau das Richtige nach einem langen Tag am Machu Picchu.

26.08.2010, Cuzco
Eigentlich wollten wir heute Morgen ausschlafen, schafften es aber leider nur bis 06:30 Uhr. Schon früh waren wir wieder richtig fit, spürten jedoch noch unsere arg strapazierten "Wädli" vom gestrigen Tag am Machu Picchu. Nach einem sehr guten Frühstück mit frischen Früchten und Brot, deponierten wir unsere beiden prall gefüllten Wäschesäcke an der Rezeption des Hostels und spazierten zu Fuss via Plaza de Armas zur Av. el Sol. Nachdem wir an einem Bankomaten bereits am 5. Tag in Peru wieder Geld abhoben, fuhren wir mit dem nötigen Kleingeld in der Tasche mit einem Taxi zum Busterminal Terrestre, wo wir uns bei der Gesellschaft Civa für morgen zwei Tickets für den Nachtbus nach Nazca buchten. Dies einiges günstiger als bei der bereits ausgebuchten Gesellschaft Cruz del Sur. Wieder am Plaza de Armas zurück, genossen wir den herrlichen Tag bei schönstem Wetter auf einer Parkbank und schauten den vielen Verkäufern und Händlern beim Geschäftemachen zu. Genug Sonne getankt, liefen wir wieder Richtung Bright Hostal zurück und kauften uns unterwegs in einem kleinen Shop und am Markt die nötigen Lebensmittel für unser Mittagessen ein. In der kleinen Hostelküche bereiteten wir uns ein einfaches, jedoch sehr feines Pure de Papas mit frischem Gemüse zu. Den Rest des Nachmittags verrissen wir keine grossen Stricke. Wir relaxten, schrieben Reiseberichte und luden die Fotos unseres ersten Bolivienberichtes auf die Homepage. Um die schöne Stadt Cuzco auch bei Nacht zu sehen, begaben wir uns am späteren Abend nochmals durch die einladenden und engen Gassen Cuzcos zum Plaza de Armas, wo wir die schön beleuchteten Kirchen und Kathedralen namens Iglesia de la Compañia de Jesús, Iglesia de Jesús María und die La Catedral bestaunten. In einer Seitengasse des Plaza de Armas assen wir danach im Restaurant El Torina mit schönem Ambiente ein gutes Nachtessen. Noch ein wenig hungrig von den kleinen Portionen machten wir uns auf den Heimweg und kauften uns unterwegs noch ein kleines Schokoladen-Dessert.

27.08.2010, Cuzco - Nazca
Auch heute schafften wir es nicht lange auszuschlafen. Früh waren wir wieder wach und assen als erste Hostelgäste Frühstück. Wir gingen den Tag gemütlich an und verweilten uns im Internet oder schrieben nochmals Reiseberichte. Gegen Mittag begaben wir uns zu Fuss zum weit entfernten Mercado Central, wo wir uns mit preiswerten Toiltettenartikel eindeckten. Am Markt nutzten wir gleich die Gelegenheit und assen in einer Boxenküche einen Suppenteller voller Pollo Milanese mit Reis, Papas und Salat. Michl schmeckte die währschafte Küche hervorragend, während Nadja lieber auf das ölige Pollo Milanese verzichtete :-) Danach schlenderten wir noch eine ganze Weile in der ungeflegten Gegend des Markes umher, bevor wir uns auf den Rückweg zum Hostel machten. Auf Umwegen kamen wir schliesslich beim Plaza San Blas vorbei, wo wir uns im Restaurant/Café The Muse zwei frische Fruchtsäfte gönnten. Gerade als wir wieder im Hostel waren, begann es seit langer Zeit wieder einmal zu regnen. Kurz und heftig prasselte es auf das durchsichtige Plastikdach, welches dummerweise nicht ganz dicht war! Um 17:00 Uhr bestellten wir uns ein Taxi und fuhren nur kurze Zeit später zum Busbahnhof in Cuzco. Da bei der Gesellschaft Civa alles sehr zackig von statten ging, sassen wir auch schon bald im Reisecar, welcher pünktlich um 18:00 Uhr in Richtung Nazca losfuhr. Während es auf der Fahrt eindunkelte, liessen wir Cuzco hinter uns und machten es uns auf den sehr breiten Cama-Sitzen bequem. Nach einem kleinen Nacht-Imbiss wie immer mit Reis, Gemüse und Poulet sowie dem traditionellen Dessert Mazamorra Morada (süsser Randen-Gel-Pudding) sahen wir wieder einmal den Film Avatar! Da wir ihn auf unserer Reise bereits zum vierten Mal sahen, war dies genau der richtige Film zum einschlafen. Wäre da nur nicht unser schnarchende Sitznachbar gewesen!

28.08.2010, Nazca
Mit Musik in den Ohren schliefen wir trotz des Störefrieds nicht schlecht. Die Fahrt nach Nazca war zwar sehr kurvenreich, was wir jedoch im guten Bus mit den bequemen Sitzen nicht richtig merkten. Überrascht kamen wir bereits früher als erwartet in Nazca an, sodass wir um 08:30 Uhr zackig aus dem Reisecar aussteigen mussten. Noch bevor wir unsere Rucksäcke erhielten wurden wir von vielen Tour- und Hotelanbietern belagert. Jeder versuchte uns ein Hostel und eine Flugtour bei den Nazca-Lines anzubieten, was nach der 15-stündigen Busfahrt am Morgen nicht gerade angenehm war. Wenige Minuten später mit vielen verschiedenen Angeboten in der Hand entschieden wir uns für das Hospedaje Yemeya im Zentrum Nazcas. Unser Begleiter Miguel zeigte uns das zweckmässige Zimmer und kurze Zeit später erklärte er uns die verschiedenen Flugangebote der bekannten Nazca-Lines. Da gutes Wetter war, entschieden wir uns gleich für einen eher "teuren" Flug am Morgen. Um 10:00 Uhr ging es bereits los und wir fuhren in Begleitung von Miguel in einem Privat-Taxi zum Flughafen Maria Reiche von Nazca. Unkompliziert checkten wir dort ein und machten Bekanntschaft mit dem älteren und lustigen Mitflieger-Ehepaar aus Wien. Zusammen mit dem Piloten Francesco liefen wir zum kleinen Sportflugzeug, wo wir ein kurzes Briefing erhielten. Nur 10 Minuten später rollte der Flieger zur Startbahn und erhielten vom Tower grünes Licht. Mit einem etwas mulmigem Gefühl hoben wir mit dem Sportflugzeug ab und flogen über die karge Wüstenlandschaft Nazcas. Bereits nach wenigen Minuten genossen wir jedoch den aufregenden Flug und bestaunten die verschiedenen mystischen Nazca-Linien. Von wo diese 200 vor Christus entdeckten Figuren herstammen, wie sie entstanden und was sie genau bedeuten, steht nicht eindeutig fest. Einerseits wird berichtet es sei der grösste astronomische Kalender der Welt, andererseits seien es magische Linien, welche von einem Wassergott herstammen. Während der Pilot das Flugzeug um fast 90° abneigte und die Figuren im Kreis umflog, bestaunten wir die einzigartigen Linien unter uns. Die Flugroute führte uns an einem Wal, Astronauten, Affen, Hund, Kondor, Spinne, Vogel, Flamingo, Papagai, Händen, Baum und verschiedenen geometrischen Trapezen vorbei. Immer wieder kreiste das Flugzeug spektakulär 360° um die Figuren, bis es Michls Magen ganz am Schluss nicht mehr ausshielt! Zum Glück gab es griffbereite Plastiktüten! Besser auch, assen wir am Morgen noch kein Frühstück :-) Nach gut 35 Minuten landeten wir wieder sicher am Flughafen von Nazca und verabschiedeten uns von unseren Piloten und den Österreichern. Wieder im Zentrum von Nazca zurück, musste Michl vorerst seinen Magen schonen und sich mit einem Cola begnügen. Nach einer kleinen Siesta im Hostel war Michl dann wieder hungrig und wir assen im chinesischen Restaurant Chifa ein riesiges Mittagsmenue mit Wonton-Suppe, Reis, Nudeln und Gemüse. Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse unseres Hotels und genehmigten uns nach der langen Busfahrt von Cuzco nach Nazca eine kleine Ruhepause. Gegen Abend zog uns der Hunger nochmals aus dem Hotel und wir suchten uns im kleinen Zentrum von Nazca ein Restaurant. Da es Samstag Abend war, war auf den Strassen Nazcas ganz schön was los. Neben einer lauten politischen Kundgebung waren viele junge Leute unterwegs und aus vielen Lokalen drang laute Disco-Musik. Nachdem wir einmal um den Plaza de Armas liefen und kein gemütliches und preiswertes Restaurant fanden, landeten wir nochmals bei unserem chinesischen Freund im Chifas. Wir bestellten uns nochmals eine grosse Portion Reis mit Poulet-Curry und Gemüse und liefen nach dem guten Nachtessen richtig satt wieder ins Yemeya zurück. Bevor wir uns ins Bett begaben, suchten wir im Internet noch nach guten Busverbindungen von Lima nach Máncora. Glücklicherweise fanden wir bei Civa-Excluciva eine super Möglichkeit die Sitzplätze via Internet zu buchen. Zum Start in unsere Peru-Ferien in Máncora gönnten wir uns zwei etwas teurere, dafür hoffentlich sehr gute Sitzplätze in einem modernen Bus. Obwohl wir von draussen laute Bum-Bum-Musik hörten, schliefen wir an diesem Abend schnell ein.

29.08.2010, Nazca - Huacachina (Ica)
Um möglichst früh am Morgen in Huacachina anzukommen, begaben wir uns bereits um 07:00 Uhr aus den Federn. Im Hostel Yemeya assen wir noch ein gutes Frühstück, bevor wir uns noch vor 08:00 Uhr zum Busumschlagplatz an der Hauptstrasse Richtung Ica begaben. Da wir nach einigen Minuten warten kein Kollektiv-Fahrzeug fanden, entschieden wir uns in den Lokalbus der Gesellschaft Cueva einzusteigen. Nachdem der alte Bus fast eine halbe Stunde in Nazca auf weitere Passagiere wartete, ging die Fahrt endlich los. Leider ging es in gleicher Art und Weise weiter. Überall auf der Fahrt hielt der Bummler-Bus an und lud Passagiere ein oder aus. Puuh... war die mühsame Stopp- und Go-Fahrt eine Geduldsprobe. Anstelle der üblichen 2 Stunden dauerte die Fahrt schlussendlich über 3 Stunden, sodass wir erst um ca. 11:30 Uhr in Ica ankamen. Von der Cueva-Busstation aus stiegen wir gleich in ein Taxi ein, mit welchem wir vor der Fahrt nach Huacachina noch schnell zum Ica-Busbahnhof fuhren, um uns die nötigen Infos für die morgige Fahrt nach Lima zu holen. Danach ging es direkt nach Huacachina, wo wir nach einer nicht einmal 10-minütigen Taxifahrt ankamen. Hucachina, eine kleine Oase zwischen grossen Sanddünen, nicht weit von der grossen Stadt Ica entfernt. Nach einer kurzen Besichtigung des partymässigen und nicht vertrauenswürdigen Casa de Arena, fanden wir gleich neben der Hosteria Suiza ein zweckmässiges Zimmer in einer schönen und grünen Gartenanlage. Nach einem Spaziergang um die Lagune der Oase, assen wir im Desert Nights seit langem wieder einmal einen knackigen Salat mit feinem Dresssing. Keine Lust zum Sandboarden oder auf irgendwelche Buggy-Touren, liefen wir die riesige Sanddüne bei unserem Hostel zu Fuss hoch. Nach einem anstrengenden Aufstieg kamen wir zuoberst auf der Sandkrete an, von wo aus wir einen fantastischen Ausblick auf die Oase, die Stadt Ica und die umliegende Sanddünen genossen. Mit grossen Schritten ging es danach auf der steilen Sanddüne wieder zum Hostel bergab. Innert kürze kamen wir nach einem schnellen Run wieder unten an, wo wir schliesslich richtig sandpaniert waren! Das war cool! Nach einem erfrischenden Getränk an der Bar im Garten, genehmigten wir uns eine Dusche und relaxten danach bis zum Abend im Zimmer. Zu faul noch grosse Sprünge zu machen, assen wir im "schrägen" Restaurant des Hostels eine grosse Familien-Pizza und erhielten dazu 2 offerierte Pisco-Sauer. Wow... waren die "tifig"! Nachdem uns der Kellner Drogen anbot (!), suchten wir das Weite und flüchteten in unser Zimmer, wo wir vor dem Schlafen noch ein wenig Fernseh schauten.

30.08.2010, Huacachina (Ica)- Lima
Gut und tief geschlafen, erwachten wir um ca. 07:30 Uhr. Da es im Hostel um 08:00 Uhr noch kein Frühstück gab, begaben wir uns abreisebereit auf die Suche nach einem bereits geöffneten Restaurant. Glücklicherweise gab es im verschlafenen Hucachina noch das Desert Nights, welches als einziges Restaurant um 08:00 Uhr geöffnet war und uns wenigstens ein einfaches Frühstück anbot. Nach einem Kaffee mit Brot und Konfi waren wir für die Reise in die Hauptstadt bereit und fuhren mit einem kleinen Privat-Taxi nach Ica zur Cial-Busstation. Mit einer halben Stunde Verspätung traf der Cial-Car ein und wir konnten auf den bequemen Sitzen Platz nehmen. Die Fahrt führte uns an der Pazifik-Küste entlang durch eine öde und langweilige Wüstenlandschaft. Zum Glück gab es noch Luis Fonsi, welcher uns im Fernseh mit seiner süssen Musik die Fahrt ein wenig verkürzte :-) Nach ein wenig mehr als 4 Stunden Fahrt kamen wir in der Hauptstadt Perus an. Lima, mit 8.2 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Wüstenstadt der Welt! Bevor wir uns zum reservierten Kokopelli Backpackers begaben, fuhren wir mit einem Taxi zum Civa-Executiva Büro, wo wir uns mit unserem Internet-Voucher die Bustickets für die morgige Fahrt nach Máncora einlösten. Zackig und mit professioneller Technik erhielten wir unsere Tickets und begaben uns danach zu unserer Unterkunft im Miraflores-Viertel in Lima. Im nicht sehr verweilbaren Kokopelli Backpackers erhielten wir ein einfaches aber feines Doppelzimmer und machten uns danach auf die Suche nach einem Restaurant. Nicht weit vom Backpackers entfernt, fanden wir ein chinesischen Restaurant, wo wir wie in Nazca ein gutes und preiswertes Menue assen. Zurück im Kokopelli, verschoben wir die Besichtigung der nicht sehr attraktiv scheinenden Hauptstadt auf morgen und nutzten die Zeit um noch einige Erledigungen im Internet zu tätigen. Den Abend verbrachten wir auf der kühlen Terrassen-Bar des Backpackers und "zifften" während wir lange auf unseren mexikanischen Taco warteten 2 grosse Cuzqueña-Bier! Satt, jedoch nicht vom Essen, begaben wir uns ins Zimmer und schliefen das erste und letzte Mal in Lima ein. Mit Vorfreude auf unsere morgen startetenden "Reiseferien", hüpften wir unter die dünne Bettdecke und träumten vom erholsamen Strandleben in Máncora.


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Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann