Alle Reiseberichte - Weltkarte

Sonntag, 18. Juli 2010 - Brasilien - Rio de Janeiro, Foz de Iguaçu

BRASILIEN: Viel Regen im Samba-Land

13.07.2010, Buenos Aires (Argentinien) - Rio de Janeiro
Braaaasiiil... lalalalalalalalaaaaa! Genug von der Kälte - an diesem Tag flogen wir seit langer Zeit wieder an die Wärme! Um 08:00 Uhr ging es los. Mit einem Taxi fuhren wir den langen Weg an den Flughafen von Buenos Aires. Während der Fahrt qualmte Michl mit dem gut gelaunten Taxifahrer eine offerierte Zigi und Nadja frohr bei offenem Fenster ein letztes Mal in Buenos Aires! Nach gut 3/4 Stunden kamen wir am Flughafen Ezeiza an und checkten bei der Gol (Varig) unser Gepäck ein. In einem Café tranken wir noch etwas warmes und begaben uns danach gemütlich zum Gate Nr. 13, wo wir noch lange bis zum Einsteigen warten mussten! Mit gut 3/4 Stunden Verspätung konnten wir dann endlich boarden. Im Flugzeug sassen bereits viele Passagiere und es herrschte ein ziemliches Chaos. Auch der 2 Stunden und 55 Minuten lange Flug nach São Paulo war nicht weniger chaotisch, da die vorwiegend brasilianischen und argentinischen Passagiere sehr wild und ungezügelt waren. Nach der kurzen Zwischenlandung in São Paulo stiegen die meisten Passagiere aus und es ging bis Rio de Janeiro einiges angenehmer weiter. Jedoch nicht bezüglich dem Flugwetter. Ab São Paulo regnete und stürmte es heftig, sodass das Flugzeug mehrmals heftig durchgeschüttelt wurde. Eine halbe Stunde später war das Wetter wieder gut und wir flogen während schönster Abenstimmung über die Guanabara-Bucht Rio de Janeiros. Nach gut einer Stunde Flugzeit von São Paulo bis Rio de Janeiro landeten wir sicher auf dem Flughafen Galeão - Antônio Carlos Jobim.

Olá vom grössten Land Südamerikas, Brasilien! Olà aus Rio de Janeiro (auf portugiesisch Fluss des Januars). Mit 12 Millionen Einwohnern die zweitgrösste Stadt Brasiliens und bis 1960 die Landeshauptstadt. Rio de Janeiro: bekannt wegen den Stränden Copacabana und Ipanema, dem Zuckerhut und dem Corcovado mit der Christus-Statue. Willkommen im Land des Sambas!

Ab nun wurde nicht mehr spanisch sondern portugiesisch gesprochen! Nach der Gepäckübernahme und dem langen Anstehen bei der Einfuhrkontrolle kamen wir in der Ankunftshalle an und machten uns erstmals auf die Suche nach einem Bankomaten. Im 3. Stock der Ankunftshalle fanden wir einen und konnten den Maximalbetrag von 600 Real (ca. 360.00 CHF) beziehen. Schon beim Taxistand merkten wir wie schön warm es in Rio de Janeiro war. Es war 17:30 Uhr und noch schöne 25 Grad warm! Rot, blau, weiss oder gelb? Mit einem gelben Taxi (angeblich die günstigsten) fuhren wir ins Stadtviertel Copacapana. Wie am Morgen in Buenos Aires erwischten wir auch in Rio einen lebensfrohen und aufgestellten Taxifahrer. Er spielte Musik der Popgruppe A-Ha ab und machte dazu während dem Fahren rythmische Tanzbewegungen! Während er ziemlich schnell auf der Autostrasse fuhr, hielt er sein rechtes Bein in die Höhe und zeigte uns stolz sein an der Wade tättoowiertes Wappen des bekannten Fussballclubs "Flamengo" in Rio de Janeiro! Nachdem sich unser Taxifahrer bei verschiedenen Passanten nach dem genauen Weg erkundigte, kamen wir ohne Unfall sicher vor dem CabanaCopa Hostel im Stadtviertel der Copacabana an. Da die Zimmerpreise in Rio de Janeiro nicht gerade günstig waren, bezogen wir in einem 5-er Dorm Zimmer ein Kajütenbett und richteten uns so gut es ging ein. Richtig hungrig begaben wir uns um ca. 19:00 Uhr auf die Suche nach einem Restaurant. Mit kurzen Hosen, T-Shirt und Flip-Flops machten wir uns auf den Weg und fanden ganz in der Nähe des Copacabana Strandes ein kleines Restaurant. Vom Buffet schöpften wir Essen, stellten es an der Kasse auf eine Waage und bezahlten den Preis gemäss Gewicht. Gar nicht so schlecht dieses System. Nach dem gutem Salat, Reis, Fleisch und Gemüse machten wir an der Copacabana einen ersten kleinen Spaziergang und gönnten uns an einem Strandbarhäuschen einen Schlummertrunk. Während wir den sporttüchtigen Brasilianer an der Copacabana beim Joggen zuschauten, tranken wir unseren ersten Caipirinha und ein kühles Squal Bier :-) Wieder im Hostel zurück, duschten wir und schliefen wie auch in Argentinien für brasilianische Verhältnisse früh, d.h. um ca. 22:00 Uhr ein.

14.07.2010, Rio de Janeiro
Regen... Regen... Regen! Und das in Rio de Janeiro! Obwohl der Wetterbericht vor einigen Tagen noch bestes Wetter anzeigte, schien es nun die nächsten Tage in Rio de Janeiro zu regnen! :-( Von max. 6 Regentagen im Juli werden wir wohl ganze 4 davon erleben müssen! Schade :-( Tja... es soll wohl so sein! Schön, dass es wenigstens warm war. Wegen des üblen Wetters gingen wir den Tag langsam an und frühstückten erst um 10:00 Uhr in der schönen Lobby des CabanaCopa Hostels. Gegen Mittag begaben wir uns trotz des anhaltenden Regens in die Stadt. Und was macht man in Rio wenn es regnet? Klar: wir kauften uns Regenschirme :-) Für je 4 Real (ca. CHF 2.50) kauften wir uns einen kleinen Knirps und schlenderten danach während es regnete durch die Einkaufsstrassen Rios. Nach einem guten Mittagessen (Chicken, Reis und Gemüse) machten wir einen Abstecher an die Copacabana. Bei Regenwetter leider nicht so eindrücklich! Keine knappen Bikinis, kein Strandfussball und keine kühlen Caipirinhas. *Sniff*. Nach dem verregneten Spaziergang wieder im Hostel, machten wir uns für den Fussballabend in einem des weltgrössten Fussballstadions bereit. An diesem Abend fand das Spiel der beiden Stadtrivalen Flamengo gegen Botafoga im Maracanã-Stadion statt. Das Maracanã-Stadion, wo im Finalspiel der Fussball-WM 1950 die mit 200'000 Zuschauern höchste Zuschauerzahl in einem Stadion registriert wurde! Um 19:00 Uhr fuhren wir mit der vom Hostel organisierten Tour in Richtung Maracanã-Stadion. Die Strassen waren so verstopft, dass wir für den kurzen Weg bis ins Stadion fast 2 Stunden benötigten. Kurz vor Spielbegin schafften wir es noch pünktlich zum Anpfiff ins Stadion. Schade, dass sich wegen dem schlechten Wetter lediglich 20'000 Zuschauer im Stadion einfanden. Mit einem Fassungsvermögen von begrenzten 96'000 Zuschauern wirkte die Menge im grossen Kessel zwar verloren, was jedoch keine Auswirkung auf die Stimmung hatte. Bei jedem gewonnen Zweikampf oder einer Torchance jubelten die Fans wie in Europa bei einem Tor :-) Beim 1:0 von Flamengo explodierte die Stimmung förmlich und die Fans flippten richtig aus. Man konnte nur erahnen wie es wäre, wenn das Stadion ausverkauft wäre! Schlussendlich blieb es beim 1:0 für Flamengo und wir traten den Heimweg an. Nach einem grossen Durcheinander der verschiedenen Reisegruppen fanden auch wir einen Fahrer, welcher uns ins CabanaCopa Hostel zurückfuhr. Trotz des Regens war es ein stimmungsvolles und schönes Erlebnis im grossen Maracanã-Stadion.

15.07.2010, Rio de Janeiro
Zwar regnete es heute Morgen nicht, aber das Wetter war immer noch sehr schlecht. Die schönen Aussichtsberge wie der Corcovado oder der Zuckerhut waren wolkenverhangen und die Temperaturen sanken tagsüber sogar bis auf 18 Grad! Da es auch für die nächsten Tage nicht viel besser aussah, entschieden wir uns zum Busbahnhof zu fahren, um uns die Sitzplätze für unsere nächste Destination nach Foz de Iguaçu zu reservieren. Gerne wären wir noch an die Küste zur Iha Grande gereist, aber auch da zeigte der Wetterbericht schlechtes Wetter und kalte Temperaturen an. Übrigens wie in vielen Regionen Südamerikas.

Siehe Bericht:
Kältewelle fordert in Südamerika viele Todesopfer. Südamerika wird von einem der strengsten Winter seit langem heimgesucht. Bisher starben in sieben Ländern insgesamt 175 Menschen in Folge der bitteren Kälte.
Am schlimmsten war die Lage im Süden Perus, wo das Thermometer in höheren Lagen der Anden auf bis zu 23 Grad unter Null fiel. Seit Beginn der vergangenen Woche starben dort nach offiziellen Angaben 112 Menschen an Unterkühlung und Grippe.
In Argentinien wurden so tiefe Temperaturen wie seit zehn Jahren nicht mehr gemessen. Dort erfroren 16 Menschen und weitere 11 starben durch Kohlenmonoxidvergiftungen infolge schadhafter Öfen.
Ungewöhnlich kalt war es auch in angrenzenden Ländern. In Bolivien fielen der Kälte 18 Menschen zum Opfer, in Paraguay 5, in Chile und Uruguay je 2 und im Süden Brasiliens 9 Menschen.
In Paraguay und Brasilien erfroren zudem tausende Rinder auf den Weiden. Ställe gibt es nicht, da es normalerweise auch im Winter nicht wirklich kalt wird.
In einigen Regionen Boliviens und Perus bekamen die Kinder schulfrei. In den grösseren Städten der Region wurden Notunterkünfte für Menschen geöffnet, die auf der Strasse leben. Die Versorgungssysteme für Strom und Erdgas arbeiteten vielerorts an ihrer Belastungsgrenze. In Argentinien kam es bei Erdgas in einigen Provinzen bereits zu Engpässen. Am schwersten haben es in allen Ländern die ärmeren Bevölkerungsgruppen, die oft in prekären Behausungen nur schlecht gegen die Kälte geschützt sind, keine Heizungen haben und von den Gesundheitssystemen mehr recht als schlecht versorgt werden.

Aufgrund des schlechten Wetters entschieden wir uns nun direkt nach Foz de Iguaçu zu reisen. Um zum Busbahnhof in Rio de Janeiro zu gelangen, stiegen wir an der Av. Copacabana in den Bus Nr. 127 ein, mit welchem wir fast 3/4 Stunden auf den schlechten Strassen bis zum Busbahnhof Rodoviária fuhren. Nach kurzem Suchen fanden wir im grossen Busbahnhof die Busgesellschaft Pluma, welche Tickets nach Foz de Iguaçu anbot. Da uns zwischen Rio de Janeiro und Foz de Iguaçu keine Alternative zum Stoppen vorlag, buchten wir bei Pluma zwei Tickets für die 22-stündige Fahrt in einem einfachen Reisecar nach Foz de Iguaçu. Das wird wohl hart werden! Nach einem sehr guten und frisch zubereiteten Penne-Mittagessen am Busbahnhof fuhren wir mit dem Lokalbus wieder zur Copacabana zurück und begaben uns ins Hostel. Den Rest des Nachmittag verbrachten wir im Hostel und organisierten unsere Weiterreise in Brasilien und Argentinien. Am Abend gingen wir gegen 20:00 Uhr nochmals raus und liefen fast die ganze Copacabana entlang. Es war "kalt" und windete - keine Spur von Beach-Stimmung an der Copacabana :-( Nachdem wir durch einen kleinen Markt schlenderten, taten wir es dem Wetter gleich und assen bei "Captain Bob" noch ein richtig grässliches Nachtessen. Zurück im CabanaCopa Hostel spühlten wir das Nachtessen mit einem Squal Bier runter und begaben uns leer und entäuscht ins Bett. Es war ein übler und langweiliger Tag!

16.07.2010, Rio de Janeiro
B(p)om Dia! Es war für brasilianische Verhälntnisse früh, als wir uns um 07:30 Uhr aus unserem 5-er Dorm-Zimmer schlichen. Kurz bevor wir dies taten, kamen auch unsere englischen und amerikanischen Zimmerngenossen/-innen vom Ausgang zurück! Na dann, gute Nacht :-) Da der Wetterbericht an diesem Tag kein oder nur wenig Regen voraussagte, sparten wir uns die 2 Hauptattrakionen Rios für den heutigen Tag auf. Den Berg Corcovado mit der Christus-Statue und den Zuckerhut (Pão de Açúcar) auf der Halbinsel Urca. Als wir vom Hostel zu Fuss zur Av. Copacabana an die Bushaltestelle liefen, sah das Wetter schon einmal vielversprechend aus. Es war nur bewölkt und zwischendurch zeigte sich sogar der blaue Himmel. Das Wichtigste war jedoch: es regnete nicht! Nach langem Warten an der Av. Copacabana fuhr endlich der Bus mit der Nr. 583 vor, mit welchem wir zur Station der Corcovado-Zahnradbahn fuhren. Bereits am frühen Morgen herrschte an der Talstation Hochbetrieb. Viele Touristen hoben sich wohl den heutigen Tag für den Besuch des Corcovados auf. Nachdem wir uns brav in der Reihe hinter einer "Bockwurst-Reisegruppe" einreihten, erhielten auch wir unsere Tickets und fuhren nach kurzem Warten mit der Bahn durch den Tijuca-Nationalpark auf den 710 Meter hohen Corcovado. Nach halber Fahrtstrecke kamen wir leider bereits im Nebel an, welcher sich bis zur Endstation nicht mehr verzog und zudem auch noch ziemlich dicht war. Bravo! Während wir das letzte Stück zu Fuss hinaufstiegen, stellte sich uns die berechtigte Frage: "Was machen wir hier überhaupt?" :-) Gespannt ob wir die Christus-Statue überhaupt sehen, tranken wir noch einen teuren Kaffee und warteten ein bisschen. Und siehe da, auf einmal waren die Umrisse der Statue sogar zu sehen :-) Mit vielen Touristen harrten wir eine ganze Weile auf dem Berg aus und warteten geduldig auf eine Wetterwende. Dank des minimen Windes verzogen sich die dichten Nebelschwaden immer wieder für kurze Augenblicke und gaben die Sicht auf die 38 Meter hohe Christus-Figur frei. Mit jeder kurzen Sicht auf die imposante Statue ging ein Raunen durch die Touristenmenge "ooohhh... ahhhh" und die Fotoapparate klickten im Sekundentakt. Es herrschte immer wieder grosse Aufregung! Von der einzigartigen Aussicht über Rio de Janeiro und die Guanabara-Bucht war leider überhaupt nichts zu sehen. Das war wirklich sehr schade! Die eigentliche Attraktion an diesem Tag auf dem Corcovado waren unserer Ansicht nach die vielen nervösen und doofen Touristengestalten! Mit der Zahnradbahn ging es nach dem nebligen Erlebnis wieder zur Talstation zurück und weiter mit dem Lokalbus Richtung Copacabana. Irgendwo in der Nähe der Copacabana stiegen wir auf den Bus Nr. 512 zur Halbinsel Urca um. An der Talstation beim Morro de Urca angekommen, standen wir schon wieder vor einem Ticketschalter und staunten erneut über die nicht gerade günstigen Tickets auf den Zuckerhut. Die 44 Real (ca. 27 CHF) waren für eine Fahrt in den Nebel mit wenig oder gar keiner Aussicht schon etwas teuer. Aber was wäre ein Aufenthalt in Rio de Janeiro ohne den Besuch des bekannten Zuckerhutes? Natürlich liessen wir es uns wegen dem schlechten Wetter nicht nehmen und fuhren mit der Hochseilbahn auf den Morro de Urca. Von dort aus sahen wir immerhin die Bucht und den Stadtteil von Botafogo. Als wir mit der zweiten Hochseilbahn auf den 395 Meter hohen und steil aufragenden Granitfelsen mit dem Namen Pão de Açúcar (was wörtlich „Brot aus Zucker“ bedeutet) fuhren, staunten wir nicht schlecht. Auf einmal verzogen sich die dichten Nebelschwaden und gaben die Sicht auf den Zuckerhut und den blauen Himmel rei. Schön! Leider jedoch nur für einige Minuten :-( Der Nebel zog wieder auf und es herrschte ein frischer Wind auf dem "Gupf". Nach einem kleinen Imbiss machten wir uns schon bald wieder auf Weg zur Copacabana zurück und kauften uns in einem kleinen Einkaufscenter für die morgige Fahrt nach Foz de Iguaçu noch einige Snacks. Kaum waren wir wieder auf der Strasse, begann es wieder zu Regnen. Wir erwischten wirklich das übelste Wetter in Rio de Janeiro. Kaum zu glauben! Um uns den Tag mit einem traditionellen brasilianischen Nachtessen ein wenig zu versüssen, begaben wir uns während es heftig stürmte mit der Metro nach Ipanema. In der hervorragenden Carretão Curasceria liessen wir es uns gut gehen. Die vielen Kellner servierten uns das beste Fleisch an Spiessen und das Buffet im Restaurant liess keine Wünsche übrig. Es gab alles. Von Paella, über Sushi, Pommes Frites, Reis, Salat, Gemüse und und und! Auf unserem Tisch befanden sich zwei runde Kartondeckel. Grüner Deckel = Si (Mehr Fleisch), roter Deckel = Não (Stopp Fleisch). Wir kämpften uns durch fast sämtliche Fleischssorten (ausser den billigen Würsten ;-) und waren am Schluss richtig vollgestopft! Dazu tranken wir einen edlen Malbec Rotwein, was uns der Oberkellner mit flottem Service dankte :-) Es war ein schöner Abschluss unseres verregneten Aufenthaltes in Rio de Janeiro.

17.07.2010, Rio de Janeiro - Foz de Iguaçu
War das ein riesen "Mais" die ganze Nacht. Es war der Start ins Wochenende und die "jungen" Engländer/-innen im CabanaCopa Hostel verhielten sich unter Alkoholeinfluss wie Idioten. Übel! Bis sie um 01:00 Uhr endlich in den Ausgang gingen war an Schlafen nicht zu denken. Kurz bevor unsere Zimmergenossen nach der langen Partynacht nach Hause kamen, standen wir um 06:00 Uhr auf. Wir waren froh, das CabanaCopa Hostel mit der nichtstaugenden Staff verlassen zu können. Da es immer noch regnete, liessen wir uns ein Taxi bestellen. Weil der Rezeptionist auch dies versiffte, verzichteten wir nach langem Warten auf ein Taxi und begaben uns während es leicht regnete zu Fuss zur Bushaltestelle an der Av. Copacabana. Nach kurzem Warten an der Bushaltestelle stiegen wir mit unseren grossen Rucksäcken in den engen Lokalbus zum Busbahnhof Rodoviária ein. Nach einer halbstündigen Fahrt kamen wir noch genug früh in Rodoviária an und warteten auf das Eintreffen des Reisecars der Firma Pluma nach Foz de Iguaçu. Um 08:30 Uhr ging es los. Fast 1 Tag, d.h. 22 Stunden Busfahrt lagen vor uns. Huch! Obwohl es nur ein ganz normaler Reiscar war, waren die Sitze sehr bequem. Während es nun sogar ziemlich heftig regnete liessen wir Rio de Janeiro hinter uns und fuhren via São Paulo nach Foz de Iguaçu. Zweimal hielten wir zum Mittag- und Nachtessen an, sowie zweimal für eine kurze Kaffee- und Pinkelpause. Das einzige mühsame war die Temperatur im Bus. Es war ein fahrender Kühlschrank! Dick eingepackt und mit angezogener Kappe vertrieben wir uns die Zeit mit Musikhören und Lesen. Die Zeit verging erstaunlicherweise schnell und gegen Mitternacht waren wir sogar genug müde und konnten Schlafen.  

18.07.2010, Rio de Janeiro - Foz de Iguaçu
Überraschenderweise schliefen wir gar nicht so schlecht und wir erwachten kurz bevor wir in Foz de Iguaçu eintrafen. Es war 07:00 Uhr morgens und unsere Körpertempartur wohl 1 bis 2 Grad tiefer. Zudem war es in Foz de Iguaçu nochmals bedeutend kälter als in Rio de Janeiro, sodass wir uns erstmals in der Ankunftshalle einen heissen Kaffee mit Schokolade und Brötchen gönnten. Nachdem unsere steiffen Gliedmassen wieder besser bewegbar waren, machten wir uns auf den Weg ins Zentrum von Foz de Iguaçu. Mit dem Lokalbus fuhren wir bis zum Restaurant Pizza Hut, wo sich gleich vis à vis unser reserviertes Hostel mit dem coolen Namen Supernova befand. Da wir dort sehr früh eintrafen, mussten wir noch bis zum Zimmerbezug warten. Nach einer Stunde war es dann soweit und wir konnten um 10:00 Uhr in unser Zimmer einziehen. Wir duschten noch kurz und machten uns danach gleich mit dem Lokalbus auf den Weg zum Parque National do Iguaçu. Nach einer ca. 20-minütigen Fahrt via Flughafen hielt der Bus vor dem Parkgelände an. Wie in Rio de Janeiro war auch hier das Wetter nicht sehr gut. Es war bewölkt, nieselte teilweise und es war zudem ziemlich kalt. Trotz des schlechten Wetters war der Besucheransturm gross. Es war Sonntag und viele Familien und Reisegruppen standen mit uns in der Warteschlange vor dem Ticketschalter zum Nationalpark. Im Nachhinein erfuhren wir, dass in Brasilien und Argentinien Ferien waren. Super! Nachdem wir das für Touristen doppelt so teure Eintrittsticket erhielten, standen wir erneut in einer langen Warteschlange. Geduldig warteten wir auf den doppelstöckigen Bus, welcher uns zu den Cataratas (Wasserfälle) brachte. Mit einigen Nasenbären und vielen Touristen (teilweise auch Nasenbären) liefen wir dem Trail des Rio Iguaçu entlang, welcher bereits einige schöne Ausblicke auf die Iguaçu Wasserfälle bot. Nach einem halbstündigen Fussmarsch kamen wir bei den riesigen Wasserfällen an. Cataratas do Iguaçu! Imposant rauschte das Wasser über die vielen verschiedenen Klippen in die Tiefe und zerstaubte beim Aufprall in grosse weisse Wasserwolken. Mit unseren beim Parkeingang für 5 Real gekauften Regenmäntel ausgerüstet, liefen wir über einen Steg zu den Wasserfallklippen. Da der zügige Wind die Wasserwolken über den Steg blies, ging es nicht lange und wir waren trotz der schönen gelben Regenmäntel ziemlich schnell nass! Wieder festen Boden unter den Füssen bestaunten wir die imposanten Wasserfälle noch eine ganze Weile vom trockenen Bereich und fuhren danach mit dem Bus zum Parkeingang zurück. Da es erst ca. 14:30 Uhr war, entschieden wir uns noch den gleich vis à vis des Iguaçu Nationalparks befindenden Parque des Aves zu besuchen. Wir liefen durch einen grossen Naturparkwald mit angeblich über 800 verschiedenen Vogelarten. Verschiedenfarbige Papagaie, farbenprächtige Tucans, rosarote Flamengos und und und. Ein für "Vogelliebhaber" abwechslungs-reicher und schöner Park. Uns beeindruckten vorallem die wunderschönen Tucans, welche sehr zutraulich waren und zu uns auf den Steg heranflogen. Nach den 2 schönen Naturparks fuhren wir wieder mit dem Lokalbus ins Zentrum von Foz de Iguaçu zurück und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Nach einer erfolglosen Suche im Zentrum fanden wir unweit von unserem Hostel ein passendes Restaurant und bestelten uns hungrig 1 x Spaghetti Bolognese und 1 Filet Milanese mit Reis und Patatas. Die Preise schienen für brasilianische Verhältnisse eher gesalzen zu sein. Als wir dann jedoch die Portionen sahen, staunten wir nicht schlecht. Eine Mahlzeit wäre wohl für 2 bis 4 Personen gewesen. Dies war jedoch nicht weiter schlimm. Wir liessen uns den Rest für Morgen einpacken und machten uns vollgestopft auf den Weg zum Supernova Hostel zurück. Da es im Hostel wegen des schlechten Wetters sehr kalt war, machten wir uns auf eine kühle Nacht bereit. Mit aufgesetzter Kappe krochen wir unter die warmen Bettdecken und schliefen letzmals auf brasilianischem Terrain ein.


Fazit zu Brasilien:
Trotz des kalten und regnerischen Wetters fühlten wir die heisse und lebensfrohe Mentalität der Braslianer. Das farbenfrohe Land bestach vorallem durch seine hilfsbereiten und lebensfrohen Menschen. Schade, dass während unseres kurzen Aufenthaltes sehr schlechtes Wetter war. Brasilien ohne Sonne war wie München ohne Bier!


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann