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Donnerstag, 17. Juni 2010 - Osterinsel - Hanga Roa

OSTERINSEL (CHILE): Rapa Nui - Die mysteriöse Isla de Pascua

17.06.2010, Papeete (Französisch Polynesien) - Hanga Roa (Osterinsel)
Um Mitternacht begann ein neuer und für uns unbekannter Reiseabschnitt. Südamerika! Es war 00:30 Uhr, als die Boeing 767 der LAN Chile Richtung Osterinsel abhob. Der Flug über den Südpazifik war nicht sehr angenehm, da es immer wieder heftig schüttelte und rüttelte! Obwohl wir ziemlich müde waren, war an Schlaf vorerst nicht zu denken. Schlussendlich reichte es trotzdem noch für 2 bis 3 Stunden dösen, sodass wir nach 5 1/2 Stunden Flug und 4 Stunden Zeitverschiebung doch noch einigermassen erholt auf der Osterinsel ankamen.

Die Osterinsel, polyninesisch Rapa Nui und spanisch Isla de Pascua genannt, liegt isoliert im Südostpazifik zwischen Polynesien und Südamerika und gehört politisch zu Chile. Bekannt ist die Insel vor allem wegen der 638 Steinskulpturen namens Moais, welcher eigentlicher Zweck und die genaue Zeit ihrer Errichtung immer noch umstritten ist. Heute geht man davon aus, dass sie berühmte Häuptlinge darstellen, welche als Bindeglied zwischen verschiedenen Welten fungierten.

Es war kurz nach 10:00 Uhr als wir bereits unser Gepäck in der Ankunftshalle entgegen nahmen und uns auf die Suche nach einer Unterkunft und einem Fortbewegungsmittel auf Rapa Nui begaben. Da uns wegen des Streiks in Papeete anstelle der 4 Tage nun nur noch 1 Tag zur Besichtigung von Rapa Nui zur Verfügung stand, machten wir noch in der Ankunftshalle des Flughafens "Nägel mid Chöpf". Bei einem sympathischen Chilenen, welcher zum Glück sehr gut englisch sprach, buchten wir uns in der Pension Martin y Anita ein Doppelzimmer und liessen uns über die Pension gleich einen Squad reservieren. In der Pension angekommen, ging alles sehr schnell und unkompliziert. Der Squad stand schnell bereit, sodass wir um 11:00 Uhr bereits unterwegs waren und in Richtung Rapa Nui Nationalpark losfuhren. Während wir auf den Rano Kau fuhren, fing es ein erstes Mal zu regnen an. Dies zum Glück jedoch nicht sehr lange, da der zügige Wind die grauen Wolken sehr schnell verblies. Auf der Fahrt zum Vulkan bewies sich unser Squad bereits als optimales Fortbewegungsmittel. Die Naturstrassen waren mit vielen Löchern und grossen Steinen versehen, was für den Squad kein Problem war. Beim Rano Kau angekommen, bestaunten wir den riesigen Vulkankrater und fuhren danach gleich nach Orongo weiter (beim Begriff Orongo handelt es sich um das bekannte in den Stein gemeisselte Motiv des Mischwesens aus Mensch und Vogel - polynesisch: Tangata Manu). Da uns der Eintrittspreis von USD 60 pro Person zu teuer war, verzichteten wir auf die interessanten Petroglyphen und machten uns auf den Weiterweg um die Insel. An der Südküste der Insel fuhren wir während es immer wieder leicht oder ein bisschen heftiger regnete an verschiedenen Moais und an vielen wilden Pferdeherden vorbei. Beim Vulkan namens Raraku assen wir an einer kleinen Imbissbude ein Sandwich und wollten danach die am Vulkanhang befindenden Moai-Steinköpfe besichtigen. Da aber auch hier der selbe stolze Eintrittspreis zu bezahlen war, verzichteten wir auf den Eintritt in den Nationalpark und schauten uns die freistehenden und ebenso schönen Moais in Ahu Tongariki an. Schon von weitem sahen wir die 15 Moais, welche an beeindruckender Lage vor der Küste standen und mit dem Gesicht gegen die Bergseite der Insel gerichtet waren. Der Anblick der in einer Reihe nebeneinander stehenden Moais war schon sehr imposant und mysteriös. Weiter ging es zu den Ahu Nau Nau in der Ohiro Bucht (Hanga Ohiro), welche am einzigen und mit vielen Palmen versehenen Strand der Insel standen. Quer durch die Inselmitte führte uns der Weg anschliessend zu den Puna Pau Steinblöcken auf einem Hügel, welche uns jedoch nicht sehr beeindruckten. Die 7 Moais bei Ahu Akivi beeindruckten uns dann schon mehr. Sie standen in einer Reihe nebeneinander und schauten als einzige der Moais in Richtung Meer. Es hiess, dass sie wegen den 7 Entdecker (Explorer) errichtet wurden und deswegen beim Sonnenuntergang zum Meer schauen würden. Während wir auf der steinigen und holprigen Naturstrasse der Westküste entlang fuhren, machte sich nun langsam die Müdigkeit bemerkbar. Nicht mehr weit von Hanga Roa entfernt, stellten wir unseren Squad beim Ahu Akapu ab und sassen auf einer Klippe an einen grossen Lawastein. Die Sonne schien uns so angenehm warm ins Gesicht, dass Nadja sowie auch Michl später, promt kurz am Meer liegend einnickten. Als sich die Sonne langsam zum Meereshorizont senkte, rafften wir uns nochmals auf, um den bekannten Ahu Tahai an der gleichnamigen Tahai Bucht zu bestaunen. Es war ein würdiger Sightseeing-Abschluss, als die Sonne am Meereshorizont verschwand und die nun dunklen Moais an der rauen Küste von Rapa Nui standen. Noch bevor wir uns auf die Rückfahrt zur Pension machten, fanden wir im Zentrum von Hanga Roa ein gemütliches Restaurant, wo wir ziemlich hungrig einen feinen Thunfisch und feine Curry-Crevetten assen. Danach ging nicht mehr viel. Wir fuhren zur Pension zurück, duschten und lagen ins Bett. Es dauerte keine 5 Minuten mehr und schon waren wir im Land der Moai-Träume. Es war ein sehr schöner und einmaliger Tag!

18.06.2010, Osterinsel (Chile) - Santiago (Chile)
Wir machten einen richtigen Winterschlaf von fast 13 Stunden. Noch richtig benommen, standen wir um 09:00 Uhr auf und assen in der Pension Frühstück. Später machten wir uns für den Abflug nach Santiago bereit und warteten auf unseren freundlichen Gastgeber Martin. Um 11:30 Uhr fuhr er uns zum Flughafen in Hanga Roa und verabschiedete sich von uns. Ohne Anstehen konnten wir bei der LAN einchecken und nur 1 Stunde später war es bereits Zeit zum einsteigen. Es war ein kurzer und vollgepackter Aufenthalt auf der Osterinsel, welchen wir jedoch in vollen Zügen genossen und uns von den eindrücklichen und mystischen Moais inspirieren liessen.

Fazit Osterinsel:
Kurz und bündig wie unser Aufenthalt fällt auch unser Fazit von Rapa Nui aus. Interessant, mystisch und einmalig wegen den Moai-Statuen aus Stein. Definitiv eine Reise wert!


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann