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Mittwoch, 19. Mai 2010 - Neuseeland - Christch., Dunedin, Te Anau, Wanaka, Nelson, Kaikoura

NEUSEELAND: Die Südinsel

08.05.2010, Sydney (Australien) - Christchurch
Ein neuer Tag und ein neuer Reiseabschnitt begann früh. Es war erst 04:15 Uhr, als wir aus unserem Bett stiegen und uns für den Weg zum Flughafen in Sydney bereit machten. Um 05:00 Uhr fuhren wir mit dem Schuttle-Bus des Hotels zum internationalen Flughafen und waren genau 2 Stunden vor dem Abflug am Qantas Check-In Schalter. Da wir unser aktuelles E-Ticket nicht in Papierform vorweisen konnten, gab es wie erwartet Diskussionen und wir konnten ohne handfestes Dokument nicht einchecken! Wie schon vermehrt in Australien, waren die unmotivierten Angestellten nicht sehr hilfsbereit und konnten uns ohne Dokumente nicht weiterhelfen. Ohne Unterstützung und verärgert machte sich Michl mit seinem USB-Stick auf die Suche das Dokument irgendwo auszudrucken. Nachdem er das Qantas Servicecenter nach langem Suchen fand und ihm die "noch nicht aus dem Gesicht sehende" Mitarbeiterin nach einigen "schrecklich wichtigen" Belehrungen endlich die benötigten Flugdaten ausdruckte, durften wir unsere Rucksäcke doch noch pünktlich aufgeben! Nun sind wir definitiv froh, Australien verlassen zu können. Unsere abschliessende Meinung über Australien: Natur top, Aussis flop! Um 07:15 Uhr hoben wir während die Sonne den Horizont orange erhellte ab und flogen über Sydney Richtung Neuseeland. Der Flug nach Christchurch war angenehm und dauerte lediglich 3 Stunden und 15 Minuten. Nachdem wir unsere Backpacks entgegen genommen hatten und unsere Trekking-Schuhe bei der Einreise genausten inspiziert wurden, durften wir einreisen.

Kia Ora New Zealand!

Wir freuten uns sehr in Neuseeland zu sein und nahmen schon bei der Einreise freundliche und hilfsbereite Kiwis zur Kenntnis. Das Wetter war jedoch alles andere als erfreulich. Es war stark bewölkt, ziemlich frisch und es regnete! Nachdem wir uns noch am Flughafen Geld besorgten, telefonierte Nadja der Autovermietung ACE, welche uns nach kurzem Warten am Pick-up Ort beim Flughafen abholte und zum Firmengebäude ausserhalb des Flughafengeländes fuhr. Dort erhielten wir nach der Erledigung der Formalitäten unser für 22 Tage gemietetes Fahrzeug. Ein weisser, nicht mehr jüngster Nissan mit einigen Kratzern und Beulen! :-) Und schon waren wir wieder: "on the road again... lalalalalalala - road again" :-) Doch schon kurze Zeit später landeten wir im Gefängnis! Zum Glück jedoch nur im Jailhouse in Christchurch, d.h. in einem ehemaligen Gefängnis, welches in ein originelles Hostel umgebaut wurde. Wir bezogen die Zelle Nr. 23 und richteten uns im kleinen Raum mit der spärlichen Ausstattung ein. Eine wirklich coole Unterkunft. Auch hier begegneten wir sehr sympathischen Mitarbeitern und fühlten uns in Neuseeland bereits am ersten Tag sehr willkommen. Am späteren Nachmittag kauften wir uns im Einkaufscenter Countdown noch einige Lebensmittel ein und fuhren danach gleich wieder zum Jailhouse zurück. Wir schlossen uns in der Zelle ein und schauten uns im TV mit DVD (bei uns gibt es ja auch Fernseher in den Zellen! :-) den Film Underworld Evolution an. Zum Glück waren wir an diesem Abend nicht hungrig, da es wie in einem Gefängnis üblich nur Wasser und Brot gab ;-)

09.05.2010, Christchurch - Twizel
Erstaunlich, wie gut man doch in einer Gefängniszelle schlafen kann! Es war bereits 08:30 Uhr, als wir aus dem Bett krochen und die Sonne durch das kleine Zellenfenster schien. Wow! Heute war richtig schönes Wetter. Nachdem uns der Wärter unsere Zelle aufschloss, durften wir duschen und assen danach im Frühstücksgang unsere Kornflakes mit Milch. Voller Tatendrang checkten wir an der Rezeption aus und wurden nach dem obligatorischen Foto aus der Haft entlassen. Da wir das schöne Wetter nutzen wollten, fuhren wir gleich ins Zentrum von Christchurch, um die mit 314 Tausend Einwohnern grösste Stadt auf der Südinsel zu erkunden. Vom bekannten Cathedral Square liefen wir dem Christchurch Tramway entlang zum Botanic Garden, wo wir während schönstem Herbstwetter durch den Park spazierten. Im Botanic Garden Café gönnten wir uns einen Kaffee und entschieden uns Christchurch noch heute zu verlassen um in die Berge zu fahren. Wir liefen zu unserer weissen "Perle" zurück und fuhren noch vor dem Mittag in Richtung Lake Tekapo. Nach gut zwei Stunden Fahrt führte die Strasse bergauf in eine schöne Berglandschaft. Die Bäume mit den gelben Herbstblättern schienen in der braunen Berglandschaft des MacKenzie Districts richtig heraus. Nach der Fahrt durch die schöne Landschaft kamen wir am Lake Tekapo an. Eine kleine Ortschaft am stillen und hellgraublauen See. Eigentlich wollten wir hier übernachten, da es jedoch erst 15:00 Uhr war, entschieden wir uns noch bis Twizel weiterzufahren. Bevor es weiter ging, besichtigten wir noch die kleine Kirche mit dem Namen Good Shepert, welche an schöner Lage beim Lake Tekapo stand. Nach einer halbstündigen Fahrt kamen wir in Twizel (the town of trees) an und quartierten uns in der High Country Holiday Lodge ein. In einem barackenähnlichen Wohngebäude bezogen wir ein schlichtes Zimmer und begaben uns danach ins gemütlich eingerichtete Wohnhaus gleich nebenan. Wir kochten uns ein feines Nachtessen und gratulierten unseren Mamis zu Hause zum Muttertag :-) Um 21:00 Uhr begaben wir uns dann schon ins Bett, da wir am nächsten Morgen früh aufstehen wollten um den Mt. Cook zu besichtigen.

10.05.2010, Twizel - Dunedin
Der Handy-Wecker klingelte früh. Es war erst 05:30 Uhr als wir aus dem Bett krochen und uns im kalten Zimmer "einen" abfrohren! Eigentlich wollten wir nach dem Frühstück um ca. 06:30 Uhr zum Mt. Cook losfahren. Da jedoch alle Türen zur Küche verschlossen waren und wir unsere Esswaren nicht rausholen konnten, begaben wir uns nochmals unter die warme Decke. Weil nach gut 1 1/2 Stunden immer noch alle Türen verschlossen waren, fuhren wir eben ohne Frühstück und Esswaren los. Dies lohnte sich definitiv. Auf der 63 Kilometer langen Strecke am Lake Pukaki entlang ging die Sonne hinter der grossen Bergkette auf und es herrschte eine fantastische Morgenstimmung. Während der Fahrt sahen wir bereits den mit 3755 m.ü.M. höchsten Berg Neuseelands. Der bereits schneebeckten Mt. Cook, oder Aoraki wie ihn die Maoris (Urbewohner Neuseelands) nennen. Vom Mt. Cook Village aus, begaben wir uns auf der 8 Kilometer langen Naturstrasse namens Tasman Valley Road zum Tasman Lake/Glacier. Zu Fuss liefen wir zum Aussichtspunkt, von wo aus wir Sicht auf den Gletscher und die Umgebung des Mt. Cook erhielten. Die grosse Ebene durch welche der Tasman Rivers führt, diente im Film "Der Herr der Ringe" als Szene bei der grossen Pelennor-Schlacht. Ein sehr eindrückliches Gebiet! Um 10:00 Uhr waren wir wieder in der High Country Holiday Lodge zurück und assen noch schnell Frühstück, bevor es weiter ging. Und es ging schnell weiter. Auf einer langen gerade im "Nirgendwo" war Michl zu schnell unterwegs und wurde prompt von einem Polizisten angehalten. Upsss! Während der Kontrolle gab ihm der Polizist freundlich zu verstehen, dass die Höchstgeschwindigkeit in Neuseeland 100 km/h sei und er "ein wenig" zu schnell unterwegs war! Mit der Aufforderung die Busse innert 28 Tagen zu bezahlen, durften wir weiterfahren. Nun ging es etwas langsamer weiter :-) Wir fuhren gemütlich durch die schöne Berglandschaft an verschiedenen Seen und Flüssen entlang in Richtung Südpazifik-Küste. In Oamaru, der Pinguin-Stadt, angekommen, begaben wir uns zum Harbour, wo wir uns in einem schönen Restaurant am Meer ein Snack-Mittagessen gönnten. Von der sonnigen Terasse des Restaurants sahen wir von weitem Pinguine (Hoiho) auf dem Wellenbrecher sitzen. Schade, dass sie ziemlich weit weg waren. Danach ging es Richtung Dunedin weiter. Auf dem Weg besichtigten wir noch die aussergewöhnlichen Moeraki-Boulders. Wir liefen dem schönen Strand entlang und bestaunten die vielen runden Steine, welche ortsfremd an der Küste lagen. Merkwürdig! Danach ging es ohne Halt bis Dunedin. In der zweitgrössten Stadt der Südinsel angekommen, quartierten wir uns in Hogwartz ein. Es war nicht das von Harry Potter bewohnte Schloss im Film, sondern eine im englischen Stil erbaute Villa, erhöht über der Stadt Dunedin liegend. Sofort fühlten wir uns in der von einer ausgewanderten Schweizerin geführten Unterkunft sehr wohl. Bevor es am Abend zum Hightlight des Tages ging, schlenderten wir noch ein wenig durch die Strassen Dunedins und assen in einem chinesischen Restaurant ein gutes Nachtessen. Danach war es Zeit für die Besichtigung der Speight's Brauerei. Dem Stolz aller Südneuseeländer! Die Führung vom Schweizer liebenden Brauer, war sehr lustig und unterhaltsam. Wir erfuhren viel über die Bierbrauerkunst, u.a. dass von Schweizer Mönchen das erste Hopfenbier gebraut wurde und wie wertvoll das Bier doch war/ist :-) Nach der Führung durften wir natürlich noch die 6 verschiedenen Speight's Biere degustieren und selber unser Bier abzapfen. Es war eine wirklich interessante Führung und eine freuchtfröhliche Degustation :-) Nicht mehr ganz gerade liefen wir den kurzen Weg ins Hogwartz zurück und begaben uns nach einem langen und sehr schönen Tag müde ins Bett.

11.05.2010, Dunedin - Te Anau
Auch heute waren wir wieder früh auf den Beinen. Nachdem wir im Hogwartz noch ein Müesli assen und danach gleich auscheckten, ging es um 07:30 Uhr bereits mit Dunedin-Highlights weiter. Am frühen Morgen fuhren wir zuerst zum Signal Hill, von wo aus wir eine fantastische Sicht auf die teilweise noch im Schatten liegende Stadt Dunedin erhielten. Einen speziellen Ort in Dunedin fanden wir in der Baldwin Street. Der gemäss Guinness Buch der Rekorde steilst bewohnten Strasse der Welt. Mit 19 Grad Steigung wirklich kein Zuckerschlecken hochzulaufen! Nachdem wir noch kurz das schöne Bahnhofsgebäude in der Stadt besichtigten, machten wir uns auf den Weg in die Catlins Region an der Südostküste. Am Nugget Point liefen wir zum kleinen Leuchtturm, welcher an wunderschöner Lage auf einem Felsen an der Küste stand. Wir bestaunten die Felsblöcke im Meer und suchten nach Seelöwen/-hunden und Pinguinen. Leider sahen wir nur von weiten einige Seehunde, welche im seichten Wasser herumplanschten. Den nächsten Stopp legten wir an der Porpoise Bay ein, wo wir die schöne Aussicht auf die rauhe Bucht genossen und danach an der Beach einen Salatteller assen. Einen weiteren Versuch Pinguine oder sogar Delphine zu sehen, nahmen wir an der Curio Bay in der Nähe von Waikawa. Leider war uns auch hier das Glück nicht hold. Vermutlich waren wir auch noch ein wenig zu früh, d.h. nicht in der Dämmerung dort. Auf einer ländlichen Strecke mit tausenden von Schafen, fuhren wir danach zum südlichsten Punkt Neuseelands, dem Slope Point. Wir liefen durch eine grosse Schafherde zu den Klippen und bestaunten von dort die schöne Küste. Wieder zurück auf der asphaltierten Strasse, ging es nach Invercargill weiter. Als wir um 16:00 Uhr in Invercargill ankamen, tankten wir unsere "Perle" auf und machten uns gleich auf zum Endziel Te Anau. Von Invercargill aus fuhren wir noch rund 157 Kilometer Richtung Nordwesten und kamen schliesslich nach einer schönen Fahrt mit Sonnenuntergang noch vor 18:00 Uhr in Te Anau an. Im Lake Front Backpackers bezogen wir ein grosses Doppelzimmer und kochten uns am Abend noch eine feine Pasta zum Nachtessen.

12.05.2010, Te Anau - Queenstown
Das Wetter schien perfekt zu sein, als wir um 06:30 Uhr aus dem Fenster schauten. Es waren keine Wolken am Himmel, sodass wir im Backpacker schnell etwas zu Morgen assen und danach gleich in Richtung Milford Sound losfuhren. Die 120 Kilometer lange Fahrt am frühen Morgen führte am schönen Lake Te Anau vorbei und weiter in die Berglandschaft des Milford Sounds. Nachdem wir einen alten/dunklen Tunnel passierten, war es dann jedoch vorbei mit dem schönen Wetter. Die Berge waren wolkenverhangen und es nieselte. Schade! Um 10:00 Uhr kamen wir an der Endstation Milford Sound an und buchten uns eine Bootsfahrt. Um 11:00 Uhr tuckerten wir mit der Milford Souvereign der Real Journey Tour in den bekannten Milford Sound los. Es war eine schöne Fahrt durch die Fiordlandschaft mit vielen Wasserfällen. Jedoch fehlte die Sonne wie so oft im Milford Sound. Nachdem wir bis zur Tasman Sea fuhren und nach 1 Stunde und 40 Minuten wieder am Pier zurück waren, machten wir uns gleich wieder auf den Weg nach Te Anau zurück. Auf dem Weg stoppten wir noch beim Mirror Lake, wo sich auch ohne Sonne die Berge im Wasser spiegelten. In Te Anau füllten wir unsere Essvorratstaschen auf und begaben uns auf den Weg nach Queenstown. Nach gut 2 Stunden kamen wir in der Adventure-Stadt Queenstown am Lake Wakatipu an. Im Black Sheep (stay at the black sheep) erhielten wir ein kleines aber gemütliches Zimmer und ruhten uns gleich ein bisschen aus. Eigentlich wollten wir noch in die Stadt, waren jedoch nach der langen Fahrt zu müde, sodass wir im Backpackers noch einige Speight's tranken und dann schon bald schlafen gingen.

13.05.2010, Quenstown - Wanaka
Heute wäre Adventure-Time @ Queenstown angesagt gewesen! Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnete ziemlich heftig und die Berglandschaft war mit dichten Wolken verhangen :-( Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Morgen im Black Sheep zu verbringen. Wir organisierten uns im Internet unsere weitere Reise auf der Südinsel und machten Buchhaltung. Als der Regen gegen Mittag aufhörte, checkten wir im Black Sheep aus und begaben uns ins Zentrum von Queenstown auf einen Stadtbummel. Michl war vor 13 Jahren schon einmal hier und stellte fest, dass sich die Stadt in dieser Zeit enorm touristisch entwickelte und es sehr viele neue Geschäfte und Restaurants/Bars gab. Da sich die Sonne immer noch nicht richtig blicken liess, entschieden wir uns Queenstown bereits wieder zu verlassen. Wir fuhren über eine hügelige Strecke via Skiarea des Mt. Cardrona nach Wanaka. Und siehe da, je länger die Fahrt dauerte, desto schöner wurde das Wetter. Nach ca. 1 1/2 Stunden in Wanaka angekommen, begaben wir uns gleich zum Wanaka Bakpaka, wo wir uns ein Zimmer reservierten. Da das Wetter nun sehr gut war, entschied sich Nadja es nun zu tun. Von der Rezeption des Wanaka Bakpaka buchte sie sich den ultimativen Jump. FreeFall @ 15000 Feet in Lake Wanaka!! Schnell flitzten wir mit unserem Auto zum Flughafen in Wanaka, wo Nadja gleich die ersten Instruktionen für den bevorstehenden Skydive-Jump erhielt. Eine halbe Stunde später sass sie bereits im Flugzeug und es gab kein zurück mehr. Sie flog auf ca. 4500 Meter und dann tat sie es... sie sprang mit ihrem Instruktor zusammen aus dem Flugzeug! Aaaaahhhh.... :-) Michl wartete währenddessen am Flughafen und hörte Nadja schon von weit oben kreischen und jubeln! Nach einigen "Rollercostern" (Spiraldrehungen) landete sie mit dem Paragliderschirm wieder sicher auf dem Boden. Das war Adrenalin pur und ein fantastisches Erlebnis! Wow... wow... wow! Während das Adrenalin in Nadjas Körper nur langsam nachliess, war es Zeit für ein Bier in Wanaka :-) In einem gemütlichen Restaurant am See tranken wir ein gutes Bier und liessen uns von der Sonne ins Gesicht scheinen. Schön! Danach ging es in den Backpacker zurück, wo wir ein sehr schönes und preiswertes Doppelzimmer erhielten. Am Abend kochten wir uns im tollen Wanaka Bakpaka ein feines Nachtessen und verbrachten noch einen gemütlichen Abend in der Wohnstube des Backpackers. Wie schnell sich doch manchmal im Verlauf eines Tages die Dinge ändern können. Für Nadja war es ein unvergesslicher Tag mit dem Skydive-Sprung in Wanaka!

14.05.2010, Wanaka - Franz Josef
Regen, Regen und nochmals Regen. Wie gestern fiel auch heute Morgen viel Regen vom Himmel, sodass wir den Morgen vorläufig noch gemütlich im Backpackers verbrachten. Als es bereits nach 11:00 Uhr war und sich die Sonne langsam zeigte, fuhren wir los. Wir liessen Wanaka hinter uns und fuhren auf einer sehr schönen Strecke dem Lake Hawea und danach dem Laka Wanaka entlang. Danach ging es über den Haast Pass (563 m.ü.M.) durch den üppigen Mataketake Forest. Nach zwei unbesuchten Wasserfällen-Lookouts, entschieden wir uns für den Besuch des Dritten (keine Ahnung wie er hiess :-) Wir liefen durch den stark verwachsenen und nassen "Regenwald" und begaben uns am Ende des Pfades auf das riesige Bachbett, von wo aus wir Sicht auf den Wasserfall erhielten. Kurz im Fluss "geschiffert" (nicht gepinkelt, sondern Steine "geschiffert"!) liefen wir wieder zum Auto zurück und fuhren nach Haast an die Westküste weiter. In der Ortschaft Haast Beach angkommen, assen wir ein selbstgemachtes Sandwich und begaben uns danach an den rauen Strand mit den wilden Wellen. Wir schafften es gerade noch einige Fotos zu machen, als eine schwarze Wolkenwand am Himmel auf uns zu kam und es zu regnen anfing. Nach einem 150 Meter Sprint zum Auto waren wir wieder im trockenen und fuhren auf dem Glacier Highway nach Franz Josef weiter. Auf dem Weg an der Westküste entlang stoppten wir noch beim Knigts Point und am Lake Moeraki, bevor wir während es nun noch heftiger regnete um 17:00 Uhr in Franz Josef ankamen. Passend zum Ortsnamen, wählten wir die Unterkunft mit dem Namen Chateau Franz in Franz Josef :-) Am Abend gab es im Chateau eine offerierte Gemüsesuppe und zum Film The Lord of the Rings gratis Popcorn. Ganz schön spendabel dieser Franz :-) 

15.05.2010, Franz Josef - Punakaiki
Nicht wie die letzten 2 Regentage, herrschte an diesem Morgen strahlender Sonnenschein! Juppi... perfekt für das Abenteuer auf dem Franz Josef Gletscher. Nach der stärkenden "Rösti zum zMorge" waren wir bereit und begaben uns zum Ausgangsort der Franz Josef Guides an der Hauptstrasse. Dort wurden wir mit dem nötigen Gletscher-Outfit ausgerüstet und fuhren danach mit dem Franz Josef Glacier Tourbus in den Taipoutini Nationalpark. Mit 37 anderen Teilnehmern zusammen ging es zu Fuss auf dem Ka Roimata o Hine Hukatere Walk zur Gletscherebene, von wo aus wir anschliessend in 3 Gruppen zum Gletscher liefen. Nach gut 1 Stunde rüsteten wir uns mit Steigeisen aus und dann ging es endlich auf den 11 Kilometer langen Franz Josef Gletscher. Während 2 Stunden liefen, oder besser gesagt warteten wir während unser Guide mit seiner Hacke fast den halben Gletscher wegpickelte, auf dem steilen Gletscher rauf und runter. Hellblaues Eis und enge Gletscherspalten. Ein im warsten Sinn des Wortes cooles Erlebnis. Wieder normalen Boden unter den Füssen und in Franz Josef zurück, eröffneten wir auf dem Heck unserer "weissen Perle" eine Sandwich-Bar mit Chips und genossen das superschöne Herbstwetter in den Bergen. Um 14:30 Uhr machten wir uns auf den Weg in den Norden. An verschiedenen Bergseen vorbei ging es an der wunderschönen Westküste via Greymouth nach Punakaiki. Wir waren aufgrund vieler Stopps spät unterwegs und kamen erst als es bereits dunkel war bei den bekannten Pancake Rocks in Punakaiki an. Die Besichtigung der Pancake Rocks verschoben wir darum auf Morgen und fuhren gleich zum Beach Hostel. Da es im Hostel keine Doppelzimmer mehr gab, begnügten wir uns für einmal mit einem Bett in einem 6er Dorm-Zimmer. Am Abend liessen wir die alten Zeiten auf Fiji aufleben und würfelten 2 Mal um die Wette. Wie meistens, oder besser gesagt wie immer gewann Nadja (aber nur sehr knapp! :-) Sie errang sich zweimal Schokolade und Michl musste bei Regen einmal um das Hostel laufen! :-) / :-(

16.05.2010, Punakaiki - Marahau (Abel Tasman Nationalpark)
Es war eine sehr angenehme Nacht in Gesellschaft der zwei "Dormetrie-Zimmergspändli". Wir schliefen sehr gut und tief, bis wir um 07:30 Uhr leise aus dem Zimmer schlichen und uns ein Frühstück zubereiteten. Eine halbe Stunde später waren wir on the road und besichtigten in Punakaiki die bekannten Pancake Rocks. Nach dem frühen Morgen-Sightseeing lag eine lange Strecke bis in den Abel Tasman Park ganz im Norden der Südinsel vor uns. Nach gut 1 Stunde machten wir beim Cape Foulwind an der Tauranga Bay in der Nähe von Westport Halt und besichtigten die grosse Seehund-Kollonie. Wir verbrachten eine ganze Weile am Cape und schauten den Seals beim spielen auf den Klippen zu. Es war richtig lustig ihnen zuzusehen. Nach einem kurzen Abstecher in der unspektakulären Stadt Westport fuhren wir ins Landesinnere. Mittlerweile regnete es in Strömen und wir waren froh im trockenen Auto zu sitzen. Um die Mittagszeit stiegen wir trotz des Regens aus und überquerten in Buller Gorge die mit 110 Meter längste Hängebrücke Neuseelands. Wacklige Sache! Und weiter gings während es regnete... und dies teilweise nicht wenig. Je mehr wir Richtung Norden fuhren, desto stürmischer wurde das Wetter. Als wir in Tapawera noch schnell einkaufen gingen, erfuhren wir von den zwei freundlichen Verkäuferinnen, dass die Strasse durch das Motueka-Valley wegen eines Erdrutsches gesperrt sei. Aus diesem Grund waren wir gezwungen umzukehren und via Richmond nach Marahau, d.h. in den Abel Tasman Nationapark zu gelangen. Um 17:00 Uhr kamen wir nach der langen Fahrt endlich in Marahau im Abel Tasman NP an und das Wetter liess leider immer noch zu Wünschen übrig. Das Meer war aufgewühlt und besass anstelle der hell- bis türkisblauen Farbe die "gäggifarbe" hellbraun! In Marahau bezogen wir im kleinen Beach Camp/Backpacker zwei sehr preiswerte Dormetrie-Betten und machten uns zum Abendessen ein Risotto mit Broccoli und Champignons. Nach dem Essen erhielt Michl seine Würfel-Revanche, welche er nutzte und zweimal reüssierte :-)

17.05.2010, Marahau - Nelson
Wiederum schliefen wir hervorragend und waren nach 9 Stunden Schlaf fit und munter für die Erkundung des Abel Tasman Nationalparks. Das Wetter schien an diesem Tag besser zu werden, was uns sehr freute. Nachdem wir im Marahau Beach Camp/Backpackers unsere sieben Sachen zusammengepackt hatten, buchten wir uns im Marahau Abel Tasman Center ein Wassertaxi bis zur Bark Bay sowie eine Kayak-Tour. Um 09:00 Uhr stiegen wir ins Wassertaxi ein und fuhren zuerst kurz zum viel fotografierten "Split Apple Rock". Danach ging es während wir auf der Fahrt bereits viele Seehunde sahen zur Bark Bay. Von dort aus liefen wir auf dem Coast-Trek durch den Abel Abel Tasman NP. Je länger wir liefen, umso mehr zeigte sich die Sonne. Der Trek führte uns durch eine dichte Regenwaldlandschaft, an schönen Buchten vorbei und über eine wacklige Hängebrücke bis zur Torrent Bay. Nach gut 2 1/2 Stunden kamen wir in Torrent Bay an und verpflegten uns am Strand mit unseren mitgebrachten Snacks. Nach kurzer Zeit rauschte auch schon das Wassertaxi heran, welches uns an einen kleinen Strand brachte. Von da aus hiess es nun Padeln. Unser obligatorischer Guide Antony (auf deutsch Anton) führte uns kurz in die Kayak-Technik ein, sodass wir schon nach wenigen Minuten startklar waren. Von hier an übernahm Nadja das Ruder :-) Von hinten zog sie die "Fäden" und steuerte unser Kayak während wir zusammen im Takt padelten in die Tasman Sea hinaus. Anton führte uns an schönen Buchten und Felsformationen vorbei, sodass wir immer wieder aus nächster Nähe Seehunde und Kormorane sahen. Nach einem Verpflegungstopp mit Cookies und Apfelsaft an einem kleinen Strand der Fisherman Island, padelten wir das letzte Stück über die Sandy Bay bis nach Marahau zurück. Zum Glück schafften wir es noch knapp vor der Ebbe zum Steg, sodass wir unsere Kayaks nicht noch über die grosse Ebene ziehen mussten. Am Steg lud Anton unsere Kayaks auf einen Traktor-Anhänger auf und wir liefen den kurzen Weg barfuss zum Abel Tasman Center zurück. Es war ein sehr abwechslungsreicher und schöner Tripp mit dem Trekking und dem Kayaken im Abel Tasman NP. Dies sicherlich auch, da sich das Wetter am Nachmittag von der besten Seite zeigte und das Wasser nicht mehr ganz so hässlich braun aussah. Um 16:00 Uhr verliessen wir Marahau und "schlugen" die Strasse (auf neuseeländisch: hit the road). Nach gut 1 Stunde Fahrt kamen wir in Nelson an, wo wir uns im sehr gepflegten und gmütlichen Tasman Bay Backpackers niederliessen. Bis anhin der Schönste Backpackers auf unserer Reise! Da wir nach dem abenteuerlichen Tag zu müde zum Kochen waren, fuhren wir nochmals in die Stadt und holten uns in der Pizza-Bar zwei Take-Away Pizzas, welche wir im Backpackers mit einem Speight's verschlangen. Müde und glücklich schliefen wir danach schon bald in unserem schönen Zimmer mit dem bequemen Bett ein.

18.05.2010, Nelson - Kaikoura
An diesem Morgen brach bereits der zweitletzte Tag auf der Südinsel an. Weil uns der Tasman Bay Backpackers und die Stadt Nelson sehr gut gefiel, waren wir uns über unsere weitere Reiseroute nicht schlüssig. Sollen wir noch wie geplant nach Kaikoura fahren, oder uns in der Umgebung von Nelson noch zwei gemütliche Tage machen? Nachdem wir uns im Tasman Bay Backpackers noch das offerierte Frühstück zu Gemüte führten, waren wir uns einig. Die Neugier auf ein weiteres Abenteuer gewann! Um 09:00 Uhr fuhren wir in Richtung Kaikoura los. Auf der kurzweiligen Fahrt fuhren wir durch die Marlborough Wein Region im Norden bei Blenheim und danach ging es weiter an der rauhen Ostküste bis nach Kaikoura. Einige Kilometer vor Kaikoura sahen wir an der Küste immer wieder viele Seehunde aus nächster Nähe auf den Klippen faulenzen. Cool! Nach gut 3 Stunden Fahrt kamen wir kurz nach 12:00 Uhr in der für Wale und Delphine bekannten Stadt Kaikoura an. Im Zentrum von Kaikoura quartierten wir uns im Lazy Shag Backpacker ein und begaben uns danach gleich zum östlichsten Ort der Halbinsel Kaikoura. Dort begegneten wir wiederum vielen Seehunden, welche auf den Klippen herumwatschelten. Nach dem windigen Spaziergang auf der Halbinsel buchten wir unser nächstes Abenteur. Lange waren wir uns nicht sicher, welches von zwei favorisierten Abenteuern wir in Kaikoura bestreiten wollten. Gespannt, ob es die richtige Wa(h)l (?) war, begaben wir uns zum New World Supermarket, wo wir uns mit Lebensmitteln eindeckten. Danach gings zurück zum Backpacker und wir verbrachten den Rest des Nachmittags gemütlich im Zimmer. Am Abend brauchten wir unsere Gemüseresten auf und kochten uns eine gesunde Pasta. Pasta, das wars für heute!

19.05.2010, Kaikoura - Picton
Vorab: Wow! War das ein geniales Erlebnis! Einfach unvergesslich und einmalig!
Als wir um 07:00 Uhr aus dem Bett stiegen und aus dem Fenster schauten, wären wir am liebsten wieder unter die warme Decke gekrochen. Es regnete, windete und war stark bewölkt. Wir waren nicht sicher, ob unsere Tour aufgrund des Wetters überhaupt stattfinden wird. Gut gefrühstückt, machten wir uns auf den Weg zum xx-Encounter in Kaikoura, wo wir die gute (?) Nachricht erfuhren. Die Tour fand trotz des nicht allzu guten Wetters statt. Cool... nass werden wir ja sowieso! Im Center fassten wir unsere Ausrüstung und schauten uns in einem kleinen Saal den Briefing-Film an. Nach dem spannenden Film fuhren wir mit dem Tourbus zur South Bay, wo die ca. 30 Teilnehmer auf zwei Boote aufgeteilt wurden. Nun ging es los. Wir suchten und suchten... aber wir fanden die Dusky's nicht. Und dann nach gut 3/4 Stunden Fahrt auf dem rauhen Meer kam die schöne Überraschung. Und da waren sie, die unerwartet vielen Dusky-Delphine. Wow... es waren ca. 400! Schnell machten wir uns bereit. Mit dicken Neopren-Anzügen, Flossen und Schnorchelausrüstung, sassen wir auf dem Heck des Bootes und warteten auf das Signal. Als das Horn erklang, rutschten wir ins Wasser und paddelten im ziemlich "kkkkkalten" Wasser los. Und es war wie in einem Traum! Überall schwammen und sprangen die wilden und wunderschönen Dusky-Delphine um uns herum. Mit quitschenden Geräuschen und Pirouetten machten wir auf uns aufmerksam, sodass die verspielten Dusky's mit uns spielten. Wir wussten gar nicht wohin schauen... überall schwammen Delphine um uns herum. Wooooooooow! Unglaublich faszinierend! Wir konnten es kaum fassen, dass die wilden und liebenswerten Tiere so zutraulich waren. Nach zwei Durchgängen und mehr als 1 Stunde Delphin-Schwimmen, waren wir nudelfertig, aber überglücklich! Dieses Erlebnis war definitiv ein unvergessliches Hightlight auf unserer Reise! Während wir mit dem Boot wieder langsam Richtung Kaikoura zurück fuhren, begleiteten uns die grosse Delphine-Schar noch eine ganze Weile. Sie schwammen neben dem Boot her und zeigten ihre akrobatischen Luftsprünge. Genial! Kurz bevor wir an der South Bay in Kaikoura ankamen, verliess der Bootsführer auf einmal die Route und steuerte auf die nächste Überraschung zu. Ein Orca (Killerwal) tauchte nicht unweit von unserem Boot auf. Zwei, dreimal sahen wir die lange Rückenflosse und den Kopf des Orcas, bevor er wieder in die Tiefen des Oceans verschwand. Cool... das war wirklich Free-Willy :-) Nach dem unglaublichen Erlebnis, machten wir uns nach einem heissen Tee und einem Chicken/Gemüse-Wrap auf den Weg nach Picton. Unterwegs hielten wir nach ca. 15 Minuten Fahrt an der Küste an und liefen den kurzen Trek zum Ohai Wasserfall. Auch hier fanden wir ein Naturerlebnis der Sonderklasse. Im Becken unter dem Wasserfall schwammen unzählige Seehunde. Sie spielten, sprangen, neckten sich und watschelten überall herum. Es war richtig lustig den jungen Seals zuzuschauen, welche teilweise sogar bis zum beschnuppern zu uns herankamen. Danach fuhren wir ohne Halt bis nach Picton, wo wir kurz nach 16:00 Uhr im Sequoia Lodge Backpackers ankamen. Letztmals auf Neuseelands Südinsel richteten wir uns im schönen Backpackers ein und machten uns für die morgige Überfahrt nach Wellington auf die Nordinsel bereit. Wir wuschen noch unsere Wäsche und bereiteten uns am späteren Abend feine mexikanische Fajitas zu. Immer noch das Erlebnis mit den vielen Dusky Delphinen im Kopf, gingen wir ins Bett und liessen die schöne Zeit auf der Südinsel nochmals Revue passieren. Die Südinsel bot uns von Adrenalin-Abenteuern bis zu einmaligen Naturerlebnissen einfach alles.


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann