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Sonntag, 4. April 2010 - Australien - Alice Springs, Ayers Rock, Kings Canyon

AUSTRALIEN: Das Outback im Zentrum Australiens

01.04.2010, Darwin - Alice Springs
D'day Australia. An diesem Tag ging unsere Reise ins bekannte Zentrum von Australien los. Das rote Outback mit dem Ayers Rock wartete! Nach den vielen schwülen und feuchten Tagen waren wir froh, den Norden Australiens endlich verlassen zu können. Wir freuten uns nach dem hartnäckigen Schluss in Darwin umsomehr auf einen neuen und sicherlich einzigartigen Abschnitt auf unserer Reise.
Nachdem wir im Melaleuca on Mitchel Backpackers noch frühstückten, packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Ein wenig zu früh, fuhren wir mit einem Taxi zum Flughafen und erlebten ein unkompliziertes und sehr zackiges Check-In. Da wir mehr als genügend Zeit besassen, schlenderten wir noch ein wenig durch die Shops und tranken in einem Restaurant gemütlich einen Kaffee. Um 13:35 Uhr ging es dann los. Mit einer kleinen Boeing 717 der Qantas Airline hoben wir pünktlich ins Landesinnere ab. Je länger der Flug dauerte, desto roter wurde die Erde. Nach einer turbulenten Schlussflugphase und einer harten, jedoch sicheren Landung, kamen wir nach zwei Stunden Flugzeit in Alice Springs an.
Willkommen in Alice Springs... im Zetrum Australiens! Um Kosten zu sparen, warteten wir nach der Ankunft am Flughafen 1 gute Stunde auf den kostenlosen Shuttle-Service der reservierten Unterkunft in Alice Springs. Um 17:00 Uhr war es dann soweit und wir fuhren zum Alice Lodge Backpackers. Im Backpackers erhielten wir ein kleines aber schönes Doppelzimmer. Wir fühlten uns gleich wohl in der familiären und kleinen Backpackers-Anlage. Da es Morgen schon sehr früh mit unserer gebuchten Tour losgehen wird, mussten wir gleich nach der Ankunft unsere kleinen Rucksäcke packen und unsere grossen Rucksäcke in den ab 19:00 Uhr geschlossenen Gepäckraum einstellen. Um uns noch einige Sachen für Morgen zu besorgen, liefen wir danach ins Zentrum von Alice Springs und kauften uns diese im Einkaufscenter Coles ein. Wow! War das ein Andrang. Klar, Morgen war ja auch das verlängerte Osterwochenende. Zu müde um noch selber zu kochen, gönnten wir uns nach langem wieder einmal ein Essen in einem Restaurant. In einer nicht sehr einladend wirkenden Pizzeria, in welcher es Pizzas in der Grösse von small (klein) bis XX-large (riesengross) gab, assen wir eine sehr gute Medium-Pizza. Mmmh... waren die gut! Wieder zurück im Backpackers begaben wir uns gleich ins Bett, da wir Morgen bereits um 05:00 Uhr aufstehen müssen.

02.04.2010, Alice Springs - Ayers Rock
Heute war der Start unserer dreitägigen Tour mit Emu Run. Als wir aufwachten, stellten wir fest, dass wir definitv nicht mehr in Darwin waren. In Alice Springs war es "e ganze Tschope chälter!" Brrrhh... war das "kalt" hier :-) Zackig und noch mit ein wenig Schlaf im Gesicht, assen wir ein paar "Skypies" (Kornflakes) und danach stand schon der Bus von Emu Run Tour vor der Tür. Unser Guide, Jason, war schon fit und erzählte munter einen Witz nach dem Anderen. Nachdem wir in Alice Springs noch zweimal nach rechts abbogen, ging es schliesslich auf den Stuart Hwy, auf welchem es danach nur noch geradeaus ging :-). Eine ca. 470 Kilometer lange und unspektakuläre Fahrt bis zur Hauptattraktion Australiens, dem Ayers Rock, stand uns bevor. Auf der Emu Run Tour befanden sich neben unserem Guide Jason noch sieben Reisekollegen aus Südkorea, England und Südafrika im Bus. Nachdem alle noch ein Nickerchen hinlegten, machten wir in Erlunda erstmals Halt um aufzutanken und uns kurz die Beine zu vertreten. Danach ging es bis zum Aussichtspunkt des Mt. Conner. Auf der Fahrt dorhin erfuhren wir viele interessante Sachen über Land und Leute, wie zum z.B. über den Stuart und den Lasseter Highway. Der Aussichtspunkt des Mt. Conner bot uns erstmals eine schöne Aussicht über die Weiten des Outbacks, einen grossen Salzsee, sowie natürlich auf den Mt. Conner. Letzterer stand wie ein Tisch in der Wüste (australisch: table-topped) und sei angeblich bereits vor 700 Millionen Jahren entstanden. Als wir wieder unterwegs waren, hielt Jason unerwartet am Strassenrand an. Was war geschehen? Einen Platten, Gepäck verloren oder sonst ein Problem? Nein. Er sah den seltenen Thorny Devil! Eine kleine Wüstenechse, welche mit ihren Dornen am Körper wie ein kleiner Teufel aussah. Cool! Danach ging es direkt weiter zum bekanntesten "Berg" Australiens, dem Ayers Rock, welcher die Aboriginals Urulu nennen. Von einem Aussichtspunkt sah der Urulu um die Mittagszeit aus wie ein riesiger Schokoladenkuchen. Da es bereits Mittag war, fuhren wir zum Community-Center des Ayers Rock, wo wir uns mit Sandwichs und Früchten verpflegten. Anschliessend besichtigten wir das Community-Kulturcenter, wo wir die Aboriginalgesichte über die Entstehung des Urulus mit der Phyton-Schlange Kuniya und der giftigen Schlange Liru erfuhren. Während wir danach zuerst einmal den Ayers Rock mit unserem Tourbus umrundeten, erzählte uns Jason weitere interessante Facts über den einzigartigen Monolith, welcher 348 Meter hoch ist und einen Umfang von 3.6 Kilometer aufweist. Nach der Umrundung hielten wir beim für die Aboriginal wichtigen Mutitjulu Wasserloch an und hörten von Jason die Geschichte des heiligen Wassers. Kurze Zeit später liefen wir von Kuniya Piti aus auf dem Basewalk Nordeast und dem Mala Walk um den Ayers Rock. Beim Mala Carpark empfing uns Jason mit frischen Früchten und Snacks. Noch zu früh für den Sonnenuntergang, begaben wir uns zum Sunrise-Point, um uns von dort die schöne Aussicht auf den einzigartigen Ayers Rock zu genehmigen. Als es dann endlich dämmerte, fuhren wir dorthin wo fast alle in der Gegend des Ayers Rock fuhren. Wir begaben uns zum Ayers Rock Sunset-Point! Während Jason auf dem Barbeque-Grill (Barbi) ein Nudelgericht mit Gemüse und Poulet hinzauberte, genossen wir mit einem Glas "Sprudelwasser" (Sekt) die untergehende Sonne. Als Jason uns dann das Nachtessen servierte, sahen wir mit hunderten von Besuchern wie der Ayers Rock von der bereits verschwundenen Sonne rot beleuchtet wurde. Schön! Im Ayers Rock Resort Campground übernachteten wir erstmals in einem Swag unter Millionen von leuchtenden Outback-Sternen. Aber was war überhaupt ein Swag?! Ein robuster Rollsack mit Schaumstoffmatraze, Schlafsack und Kissen. Gut eingepackt schliefen wir erstmals in einem Swag im Freien ein. Die Swags gaben richtig warm und waren sehr bequem. Good night Outback... Morgen geht es wieder früh raus!

03.04.2010, Ayers Rock / Olgas
Waky... Waky... Good morning! Es war kurz nach 05:00 Uhr als uns Jason weckte. Um den Sonnenaufgang des Ayers Rocks zu sehen, mussten wir früh raus. Nach einem zackigen Frühstück und als alles im Anhänger des Busses verstaut war, waren wir noch vor 06:00 Uhr unterwegs. Einstimmig beschlossen wir, nicht zum offiziellen Sunrise-Point zu fahren und uns den Ayers Rock Sonnenaufgang in der Nähe der Olgas zu erleben. Es war eine gute Wahl. Mit nicht so vielen Leuten und einer fantastischen Sicht auf den Ayers Rock und den nahen Olgas, sahen wir wie die Sonne gleich neben dem Urulu aufging. Ein fantastisches Bild! Nach dem schönen Erlebnis ging es danach zu den Olgas, in Aboriginal Sprache Kata Tjuta genannt. Im Valley of the Wind absolvierten wir den 5.5 Kilometer langen Trek durch die einmaligen "Olga-Hügelformationen" (Australier nennen sie Berge :-). Inmitten der runden und rotfarbigen "Hügellandschaft" liefen wir auf dem schönen Trek bis zum Aussichtspunkt, wo wir die schöne Landschaft um die Olgas betrachteten. Wieder beim Aboriginal Community-Center des Ayers Rock zurück, grillierten wir zur Mittagszeit auf dem dortigen "Barbi". Es gab mexikanische Fajitas mit gehacktem Rindfleisch und viel Gemüse. Nach dem sehr guten Mittagessen stand uns die Fahrt zum Kings Canyon bevor. Vorher war jedoch noch Holzsammeln angesagt. Abseits der Hauptstrasse mussten wir gutes und dickes Brennholz suchen. Nachdem Nadja bei Jason mit zu kleinem Brennholz ankam und dieser damit nicht zufrieden war, riss sie eben gleich einen grossen, dürren Baum um :-) Well done! Während danach die Meisten ein Mittagsschläfchen hielten, fuhr uns Jason zur Kings Creek Station, wo wir um ca. 16:00 Uhr ankamen. Wir bezogen einen coolen Campground mit Feuerstelle und Küchenhaus und gönnten uns während wir das Nachtessen zubereiteten einige Bierchen. Gemütlich sassen wir um das bereits entfachte Lagerfeuer und entspannten uns von der langen Fahrt. Am Abend gab es ein richtig australisches BBQ. Grilliertes Kangaroo-Fleisch, Kartoffeln, Mais, Salat und mit Bier gebackenes Brot. Es war ein richtiges Festmahl und das Kangaroo-Fleisch schmeckte ausgezeichnet! Während wir noch lange am Feuer sassen und Bier tranken, wurde Michl doch glatt von einer Stink-Bee "angepinkelt". Buuaah... war dieser Gestank krass! Danach schliefen wir im "Million Star Hotel" unter den vielen Sternen in unseren Swags neben dem Feuer ein. Das war richtig genial und unvergesslich!  

04.04.2010, Ayers Rock - Kings Canyon
Auch heute hiess es schon um 05:00 Uhr: "waky... wakyyyyyy!" Nachdem wir unsere Swags neben dem immer noch warmen Lagerfeuer zusammenrollten und noch kurz frühstückten, machten wir uns auf den Weg zum Kings Canyon. Bei der Ankunft auf dem Parkplatz beim Kings Canyon waren wir überrascht, dass sich bereits am frühen Morgen sehr viele Busse und somit auch viel Touristen dort befanden. Mit genügend Wasser ausgerüstet machten wir uns noch in der Morgendämmerung auf, den 6 Kilometer langen Trek zu absolvieren. Via Heart-Attack-Hill ging es auf das Plateau des Kings Canyon und weiter zur Nordwand. Wir liefen durch die einzigartige Landschaft des Kings Canyon und liessen uns vom Schattenspiel der Morgensonne inspirieren :-) Während wir zum Garten of Eden liefen, erzählte uns Jason viele interessante Details über den Kings Canyon. Nach einer Snackpause und dem Trek an der Südwand entlang, kamen wir nach gut 3 Stunden wieder auf dem Busparkplatz an. Es war ein wirklich fantastischer Trek! Mit dem Bus fuhren wir danach zur Kings Creek Station zurück, wo wir uns auf dem Barbi Hamburger brutzelten und danach schon bald wieder Richtung Alice Springs aufbrachen. Auf dem Heimweg stoppten wir noch kurz bei Mt. Ebenezer um uns die Aboriginal Art Gallerie anzuschauen und besuchten danach in der Kamelfarm in Stuarts Well die Kangaroos und Kamele. Um ca. 17:30 Uhr kamen wir nach einer langen Fahrt wieder in Alice Springs an, wo wir uns von Jason verabschiedeten und uns nochmals im Alice Lodge Backpackers einquartierten. Am Abend kochten wir uns im Backpackers eine gute Pasta und begaben uns nach dem langen Tag schon bald in die Federn. Morgen geht schon wieder ein neuer Abschnitt unserer Australien-Reise los.


Fazit der Emu Run Tour:
Wir fuhren in 3 Tagen ca. 1500 Kilometer, absolvierten zu Fuss eine ca. 16 Kilometer lange Trekkingstrecke und assen ca. 1 Tonne Food :-) Das Outback im Zentrum Australiens gefiel uns sehr gut. Auf der sehr gut organisierten Emu Run Tour erfuhren wir viel über das Outback und genossen das Leben abseits der Zivilisation. Es war eine sehr schöne und einmalige Tour im Outback Australiens!


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann