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Dienstag, 9. Februar 2010 - Malaysia - Kota Kinabalu, Mt. Kinabalu, Sepilok, Kinabatangan, Tawau

Malaysia: Das Naturparadies Borneo

01.02.2010, Kuala Lumpur - Kota Kinabalu (Borneo)
Der zweite Teil unseres Malaysia-Abenteuers begann kurz nach 06:30 Uhr. Mit einem am Vortag organisierten Taxi fuhren wir vom Swiss Inn in Richtung Flughafen Kuala Lumpur. Auf der Fahrt zum Flughafen fuhren wir an der Formel 1 Strecke in Sepang vorbei und kamen nach ein bisschen mehr als 1 Stunde am Terminal LCC des Flughafens an. Nach einem ungesunden Morgenessen im MC Donalds, es gab Hash Browns, einen Apple Pie und einen heissen Kaffee, warteten wir wie auch schon auf das Boarding des Air Asia Fluges Nr. 5102 nach Kota Kinabalu in Borneo. Mit fast 1 Stunde Verspätung ging es dann endlich los. Auf dem 2 1/2-stündigen Flug überflogen wir den Brunei-Staat, umringt von riesigen Urwäldern mit schlangenförmigen Flussläufen und sahen kurz vor der Landung in Kota Kinabalu das türkisblaue Meer und schöne Strände. Vom Flughafen fuhren wir für ein Buttergeld mit dem Bus in die Stadt. Nachdem wir uns bei grosser Hitze fast eine halbe Stunde zu Fuss mit unserem Rucksäcken durch die Strassen von Kota Kinabalu (KK genannt) quälten, kamen wir im Step Inn Guesthouse an. Leider waren schon fast alle Zimmer besetzt, sodass wir mit einem Dormetry-Room vorlieb nehmen mussten. Nach einer scharfen Tom Yum Mee Suppe mit Guuuuns :-) (Crevetten), liefen wir zum Sutera Sanctury Lodge Reisebüro, wo wir unseren Trip auf den Mt. Kinabalu buchten. Es war leider nicht ganz billig! Auf dem Rückweg zum Guesthouse liefen wir am grossen Fisch- und Gemüsemarkt vorbei und sahen den bisher frischesten Markt auf unserer Reise. Farbiges Gemüse und allerfrischesten Fisch... Fischers Fritz fischt frische Fische :-) Es gab viele verschiedene Fischarten, welche gleich vom Meer auf dem Verkaufstisch landeten. Vom Markt inspiriert, assen wir am Nightmarket ein gutes Nasi Goreng mit Seafood. Nachdem wir noch ein wenig durch die Gassen schlenderten und die vielen Händlerstände durchstreiften, begaben wir uns ins Guesthouse zurück und versuchten erstmals in einem 6-er Dormetry-Room zu schlafen!

02.02.2010, Kota Kinabalu
Die Nacht war gar nicht so schlimm wie wir befürchteten. Niemand schnarchte, sodass wir sehr gut schlafen konnten. Nach einem tip topen Frühstück arangierten wir im Guesthouse einen Teil unseres Borneo-Trips. Wir reservierten uns zwei Lodges, einen Transport und ein Trekking im Kinabatangan Nature Reservepark. Nach den vielen Infos und Reservationen im Guesthouse, begaben wir uns zum GoGoSabah-Rental in der Nähe des Guesthouses und mieteten ein Motorrad. Als erstes fuhren wir zur sehr schönen City Mosque, ausserhalb von Kota Kinabalu. Wieso wir danach zum weit ausserhalb von KK befindenden Wild Life Park in Lok Kawi fuhren, wussten wir nicht. Auf jeden Fall suchten wir diesen eine ganze Weile und als wir ihn fanden, waren wir gar nicht mehr in der Stimmung eingesperrte Tiere zu sehen. Super Idee! Dafür fingen wir uns beide auf der langen Motorradfahrt "ä schüche Sunnebrand" an Armen und Beinen ein! Froh waren wir dafür, dass wir nach der Fahrt auf den unberechenbaren Strassen mit viel Verkehr wieder heil im Guesthouse ankamen. Den späteren Nachmittag verbrachten wir im Guesthouse und genehmigten uns eine Siesta, um uns am Abend den Sonnenuntergang vom Aussichtspunkt des Kota Kinabalu Hill anzusehen. Wären wir nicht verschlafen, hätten wir ihn auch gesehen :-) Nichts desto trotz, fuhren wir doch noch auf den KK Hill und sahen zumindest noch ein schönes Abendrot hinter den Hochhäusern KK's. Nachdem wir nach langem Suchen doch noch eine Tankstelle fanden und das Motorrad abgaben, assen wir in einem Internetcafé mit Computer am Tisch eine Pizza und Spagetti. Weil wir am Morgen noch das Zimmer wechseln konnten, durften wir diese Nacht in einem angehenem Zweierzimmer verbringen.

03.02.2010, Kota Kinabalu - Mt. Kota Kinabalu
Mit Jana aus Holland und Naoshi aus Japan assen wir um 06:30 Uhr in der Step Inn Lodge Morgenessen und beschlossen, zusammen mit einem Taxi zum Mt. Kinabalu Park zu fahren. Nicht weit von der Step Inn Lodge entfernt, fanden wir einen Taxifahrer, welcher uns für 80 malaysische Ringgit zum Park fuhr. Weil der Taxifahrer so zackig fuhr, kamen wir bereits nach eineinhalb Stunden Fahrt im Basislager des Mt. Kinabalu Parks auf 1564 m.ü.M. an. An der gut organisierten Rezeption erhielten wir gleich unsere Nationalparkausweise und die administrativen Informationen für das bevorstehende Trekking. Unsere grossen Rucksäcke stellten wir ein und holten im Balsam-Café unser Lunch-Packet ab. Das Wetter war hervorragend und der Mt. Kinabalu ragte hinter der grünen Parkanlage am blauen Himmel hervor. Dann ging es endlich los. Mit Indra, unserem obligatorischen Guide, fuhren wir mit einem Resort-Jeep zum Timpohon Gate auf 1866 m.ü.M., unserem Trekking-Ausgangspunkt. Zu Fuss ging es nun immer bergauf zu unserem Etapenziel, der Laban Rata Hütte auf 3263 m.ü.M. Der 6 Kilometer lange und steile Aufstieg durch die üppige Regenwaldlandschaft war nicht ohne. Der steile Naturpfad mit überdimensionalen Treppenstufen war sehr anspruchsvoll und forderte viel Kraft. Nach ziemlich genau 5 schweisstreibenden Stunden immer steil bergauf, kamen wir jedoch schon um 15:00 Uhr in der Laban Ratan Hütte an. An der Rezeption erhielten wir den Schlüssel für unsere Unterkunft im Gunting Lagadan Hut, welcher sich noch gute 150 Meter weiter und 60 Meter höher auf 3323 m.ü.M. befand! Super! Um den Weg zu unserer Unterkunft nicht mehrmals zu machen, machten wir es uns auf dem Balkon der Laban Rata Hütte gemütlich und genossen die traumhafte Aussicht auf das Wolkenmeer. Während die Einheimischen auf 3263 m.ü.M. Fussballtennis spielten und immer wieder den Ball über die Klippe kickten, assen wir um 17:30 Uhr mit Jana und Naoshi ein sehr gutes Buffet-Nachtessen. Es gab Reis, Nudeln, Gemüse, Chicken, Beef und viele Beilagen. Als die Sonne langsam unterging, begaben wir uns auf den Weg zum Gunting Lagadan Hut und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Sonne färbte die Berglandschaft in ein einmaliges orange und der Himmel wechselte seine Farbe von hellblau bis dunkelviolett. Traumhaft! Nach einer kalten Dusche lagen wir dann schon um 20:00 Uhr im Bett. Unser Zimmerkollege im Viererzimmer, ein Malaysier aus Kuala Lumpur, schlief dann dummerweise schon vor uns ein und liess seinen Holzfällerkünsten freien Lauf! Mit in die Ohren gestopftem Papier, versuchten wir das laute Schnarchen des Försters ein wenig zu dämpfen. Ohne Erfolg! An Schlafen war nicht zu denken! Nadja war so sauer, dass sie ihm ein Kissen rüber warf. Auch dies ohne Erfolg! Verdammt!

04.02.2010, Mt. Kinabalu - Poring Hot Springs
Aufsteeeeeheeeeen! Es war 01:10 Uhr, als der Wecker unseres schnarchenden Zimmerkompanen laut läutete! Verdammt, Morgenessen war erst ab 02:00 Uhr. Es war eine kurze Nacht und sie reichte gerade einmal für 1 - 2 Stunden dösen! Todmüde wünschten wir den Holzfäller sonstwohin! Nach einigen gegenseitigen Aufmunterungsversuchen waren wir dann wach und machten uns auf den Weg hinunter zur Laban Rata Hütte, wo das Frühstück serviert wurde. Mit Reis, Toast, Eiern, Kornflakes und Poridge waren wir für den Aufstieg gestärkt. Kurz nach 03:00 Uhr liefen wir mit unserem Guide Indra von der Laban Rata Hütte los. Es war dunkel und die übergrossen Treppenstufen und das steile Gelände machten den Aufstieg nicht leicht. Nach gut einem Drittel hiess es dann klettern. An Seilen, welche an der Bergwand befestigt waren, hieften wir uns Stück für Stück über die steile Bergwand hinauf, bis wir auf dem etwas flacheren Platau ankamen. Dieser Teil des Aufstieges war nun fantastisch. Der Mond schien hell auf den Berg und die Sterne waren zum greiffen nah. Wir liefen in angenehmen Tempo Richtung Gipfel und erreichten nach 2 Stunden das Ziel, den Low's Peak des Mt. Kinabalu auf 4094 m.ü.M.. Yeeeeaaaahh! Es war 05:00 Uhr, ziemlich windig und kalt auf dem Gipfel. Doch von Minute zu Minute wurde es heller und nach ein bisschen mehr als einer Stunde Frösteln auf dem Low's Peak ging die Sonne hinter den Bergspitzen des Mt. Kinabalus auf. Wow! Der Himmel verfärbte sich orange/rot und blau/violett und ein unbeschreibliches Gefühl kam in uns hoch. Es war ein fantastischer Moment, welchen wir richtig in uns einsogen. Traumhaft! Auf dem Abstieg sahen wir die traumhafte Berglandschaft des Mt. Kinabalus auch bei Tageslicht. Wir liefen am fotogenen und spitzigen St. John's Peak (4098 m.ü.M), am Ugly-Sister-Peak (4023 m.ü.M), an den Donkey Ears (4055 m.ü.M.) vorbei und bestaunten die traumhafte Berglandschaft des Mt. Kinabalus. Ein fantastischer Berg. Nach gut 1 1/2 Stunden kamen wir wieder in der Laban Rata Hütte an, wo wir ausgiebig Frühstücken konnten. Um 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den langen und mühsamen Abstieg. Unsere Beine waren bereits hart wie "Betonpföschte" und der steile Abstieg mit den überdimensionalen Stufen machte uns zu schaffen. In gemütlichem Tempo erreichten wir nach weiteren 3 1/2 Stunden Abstieg das Timpohon Gate, von wo aus wir mit dem Schuttletaxi zurück zum Ausgangspunkt des Kinabalu Nationalparks fuhren. Müde und ausgelaugt, assen wir im Balsam-Café ein wiederum sehr gutes Mittagessen. Wir luden unsere Batterien mit nährhaftem Reis und Nudeln auf, sodass wir gestärkt weiter Reisen konnten. Die eingestellten Rucksäcke abgeholt, machten wir uns auf die Suche nach einer Weiterfahrtmöglichkeit nach Poring Hot Springs. Nach zwei überhöhten Taxipreisangeboten im Kindabalu Nationalpark, liefen wir aus dem Parkgelände und begaben uns zum nicht weit entfernten Parkplatz an der Hauptverkehrsachse. Dort fanden wir einen Taxifahrer, welcher uns zu einem guten und fairen Preis nach Poring Hot Springs fuhr. Nach ein bisschen mehr als einer Stunde kamen wir in Poring Hot Springs an und bezogen im verlassenen Poring Hot Spring Guesthouse ein nicht sehr sauberes Zimmer mit einem gemütlichen, aber wackligem Holzbalkon. Um unseren müden Beinen eine angeheme Wohltat zu gönnen, schleppten wir uns noch zu den ca. 600 Meter entfernten Poring Hot Springs. Dort angekommen, wären wir am besten gleich wieder zurück gelaufen. Die heissen Quellen bestanden aus kleinen, dreckigen Sitzwannen-Pools, in welchen sich schon den ganzen Tag verschiedene Menschen wuschen. Ecklig! Nach einigen Minuten in einem halbvoll eingelassenem Pool segneten wir das Zeitliche und liefen zu unserem Guesthouse zurück. Nachdem wir unterwegs noch zwei feine Becher-Nudelsuppen kauften, sprach uns ein älterer Mann in einem noch älteren Bus an, ob wir morgen mit ihm nach Ranau fahren möchten. Wieso nicht?! Somit war das Problem vom nicht sehr vernetzten Poring Hot Spring weiterzukommen auch schon erledigt. Nachdem wir die zwei Nudelsuppen in der verlotterten Kochecke des Guesthouses zubereiteten und diese gemütlich auf unserer Veranda schlürften, kam erstmals unser eigenes Moskitonetz zum Zug. Müde und froh endlich liegen zu können, schliefen wir schnell und behühtet im unbequemen Bett unter dem Moskitonetz ein. 
   
05.02.2010, Poring Hot Springs - Sepilok
Arrghh!! Waren unsere Beine hart und der Muskelkater schmerzte nicht gerade wenig! Ohne die Siebenschläfer vom Guesthouse zu wecken, schlichen wir davon und warteten an der Strasse auf unseren Chauffeur. Pünktlich wie der Dorfhahn krähte, kam der hellblaue Bus mit unserem Chauffeur angeklappert und wir fuhren mit unserem schweigsamen Chauffeuer die ca. 20 Kilometer nach Ranau. Zu früh in Ranau, liefen wir zu einem muslimischen Restaurant und assen dort Ratan Canai's (knuspriges Fladenbrot mit Curry). Nach dem excellenten Morgen begaben wir uns zur Bushaltestelle an der Hauptstrasse, wo um 09:20 Uhr der Bus nach Sandakan vorbeifuhr. Mit diesem Bus fuhren wir ca. 3 Stunden Richtung Sandakan und stiegen an der Verzweigung nach Sepilok aus. Während Michl noch am fotografieren war, wurde Nadja bereits von einem privaten Chauffeur angesprochen, welcher uns zum guten Preis von 3 malaysischen Ringgit zum Sepilok Forest Edge Resort (Labuk B & B) fuhr. Kaum waren wir auf der Fahrt Richtung Sepilok, kam Nadja in den Sinn, dass sie ihr zum trocknen im Bus aufgehängtes Bikini vergass. Ziemlich doof, da es ihr Einziges war! Weil uns der Fahrer sehr sympathisch war, verpflichteten wir ihn gleich für den nächsten Fahrtservice. Nach einer Erfrischungsdusche im Zimmer unseres schönen Resorts, fuhren wir um 15:00 Uhr mit unserem privaten Fahrer zur ca. 35 Kilometer ausserhalb von Sepilok liegenden Labuk Bay, um dort die Proboscis Monkey Sanctuary anzuschauen. Der Eintrittspreis mit je 60 Ringgit (ca. 30 CHF) war dann nicht ohne, jedoch eine sich lohnende Investition. Die zur Fütterung aus dem Urwald kommenden Proboscis Affen waren fantastisch zu beobachten. Die Affen mit ihren grossen Nasen, runden Bäuchen und roten "Pfiffelis" turnten auf den Bäumen herum und assen ohne sich stören zu lassen die grünen und langen Bohnen. Erstaunlicherweise und nicht wie üblich, kamen sie an diesem Nachmittag in Scharen, da fast keine Besucher anwesend waren und es sehr ruhig war. Auch erschien zum Erstaunen der Angestellten eine Vielzahl von grauen Affen, welche bis auf den Beobachtungssteg zum Essen kamen. So nahe und frei sahen wir Affen noch nie. Es war fantastisch diesen freien und lustigen Proboscis Affen beim herumtollen zuzusehen. Die Hauptattraktion war dann jedoch ein Otter, welcher die Affen immer wieder beim Essen erschrack und den ihnen die Show stahl :-) Es war ein superschönes Erlebnis! Zurück im gastfreudlichen Resort, assen wir Chicken-Curry und Sweet und Sauer Crevetten mit Gemüse und skypten den Rest des Abends mit unseren Familien und Freunden.

06.02.2010, Sepilok - Kinabatangan Nature Reserve
Die Nacht war alles andere als erholsam! Unser Zimmernachbar, alias Rocco, war die halbe Nacht mit Rammeln beschäftigt! Und dies nicht gerade leise und rücksichtsvoll! Auch das mehrmalige Klopfen schien ihn nicht zu stören! Nach dem Frühstück im Labuk B & B liefen wir einen halben Kilometer zum Sepilok Orang-Utan Rehabilitionscenter und schauten uns um 10:00 Uhr mit vielen anderen Touristen die Fütterung der Orang-Utans an. Leider erschienen nur 2 Orang-Utans und einige Makaken. Trotzdem war es einmalig den Orang-Utans beim Klettern und Essen zu sehen. Zurück im LBB, packten wir unsere 7 Sachen, assen im Restaurant noch etwas und warteten auf den Abholservice unserer gebuchten Tour in den Kinabatangan Nationalpark. Mit fast einer Stunde Verspätung erschien unser Bus und wir fuhren Richtung Kinabatangan Park. Nach einer zweistündigen Busfahrt an riesigen Palm-Oil Plantagen vorbei, kamen wir in Sukau an. In Sukau stiegen wir auf ein Boot um und fuhren auf dem 560 Kilometer langen und somit längsten Fluss Sabahs zur Kinabatangan Nature Lodge. Auf der zweistündigen Fahrt zur Lodge sahen wir bereits einen Borneo Hornbill, viele Proboscis und andere Affenarten, sowie verschiedene Vogelarten. In der Nature Lodge angekommen, bezogen wir unser kleines Holzhäuschen mit dem coolen Namen "Slow Loris". Nach einem Solala-Nachtessen war es Zeit für ein Nacht-Trekking im Jungel. Weil Nadja schon im Restaurant eine grosse Spinne sah, flüchtete sie kurz bevor es losging und zog es vor in der Lodge zu bleiben. Mit Gummistiefeln ausgerüstet, marschierte Michl mit der aufgeteilten Gruppe in den dunklen Wald. Schlafende Vögel, Echsen und einen Frosch mit grossen Augen waren die Highlights des 45-minütigen Trekkings.

07.02.2010, Kinabatangan Nature Reserve
Es war kurz nach 06:00 Uhr als wir die Motoren von Booten hörten. Dummerweise waren es die Motoren unserer Tour-Boote, welche zum angesagten Morning-Cruise aufbrachen! Voll verpennt! Dafür sehr gut geschlafen :-) Nach dem Morgenessen ging es um 09:00 Uhr mit dem Jungel-Walk weiter. Erneut mit Gummistiefeln ausgerüstet, brachen wir in den matschigen Urwald auf. Das Marschieren war sehr anstrengend und die Luftfeuchtigkeit enorm. Auf dem Weg zum Oxbow-Lake sahen wir Spinnen, Raupen, eine öminöse Schildkröte und viel viel Jungel. Leider kreuzten wir nur die Spuren eines Elefanten und sahen einen Mistkäfer, welcher sich am erledigten Geschäft des Elefanten erfreute :-) Nach dreieinhalb Stunden waren wir wieder in der Lodge zurück und freuten uns über eine angenehme und kühle Dusche. Nach dem Mittagessen und einer willkommenen Siesta in unserem Holzbungalow, war um 16:00 Uhr eine Bootstour auf dem Kinabatangan Fluss angesagt. Vorab, es war eine erfolgreiche und schöne Tour. Auf einem grossen Baum sahen wir schon nach kurzer Fahrt den ersten wilden Orang-Utan. Dieser turnte auf dem Baum herum und liess sich nicht von uns stören. Cool! Weiter sahen wir viele Makaken, einen Gibbon (leider nur aus weiter Entfernung), viele verschiedene Vögel, u.a. einen Borneo-Hornbill, einen weiteren Orang-Utan, sowie eine lustige Otterfamilie! Das grosse Highlight dieses Tages folgte zum Schluss. Am Ufer des Kinabatangan Flusses stampfte eine Herde der "kleinen" Borneo-Elefanten durch den Bush. Es knackste und raschelte im Gebüsch und zwischendurch liess sich ein Dickhäuter auch zwischen den Bäumen und Büschen blicken. Das Glück war an diesem Tag auf unserer Seite, da man diese speziellen Borneo-Elefanten nicht oft zu sehen bekommt! Während die Sonne langsam unterging, fuhren wir zufrieden und glücklich zur Lodge zurück. Am Abend nach dem guten Nachtessen, stand das zweite Night-Trekking auf dem Programm. Nadja fasste allen Mut zusammen und packte diesmal die Chance. Wir liefen über 1 Stunde im dunklen Jungel und sahen wieder viele verschiedene Vögel, Spinnen und Käfer. Danach sassen wir mit unseren Jungelkollen aus Norwegen/Dänemark, Finnland und England/Frankreich, sowie unserem malaysischen Alain Suter Fan in der Lodge und tranken noch einige Bierchen zusammen. Es war ein sehr schöner Tag im Jungel des Kinabatangan Parks. 

08.02.2010, Kinabantan Nature Reserve - Tawau
An diesem Morgen verschliefen wir nicht. Wir liessen den Morgenausflug auf dem Kinabatangan Fluss sausen und schliefen aus. Nichts verpasst, gab es um 07:30 Uhr Morgenessen und danach packten wir bereits unsere Sachen zusammen. Mit dem Boot fuhren wir über den Fluss und stiegen dort in den Lodge-Bus ein. Dieser brachte uns zur Verzweigung, von wo aus wir in den Express-Bus nach Semporna umstiegen. Da wir mehr Schlechtes als Gutes von den schönen Inseln rund um Semporna hörten, entschieden wir uns bei der Ankunft gleich weiter nach Tawau zu fahren. Nach einer kurzweiligen Fahrt kamen wir um 13:30 Uhr in Semporna an und der erste Eindruck gab uns Recht. Kaum ausgestiegen, belagerten uns viele Promoter mit ihren Flyern und warben für ihre Unterkünfte und Tauchpackages. Nichts wie weg hier! Nach einer heftigen und unfreundlichen Diskussion um den Fahrpreis, stiegen wir in einen Minibus ein und fuhren 1 1/2 Stunden nach Tawau. Irgendwo in der Grenzstadt zu Indonesien angekommen, fanden wir nach kurzer Orientierung unseren Standort und liefen zum Nord Borneo Hotel. Glücklicherweise war dieses nicht weit entfernt, sodass wir die grosse Hitze nicht lange ertragen mussten. Da es schon 16:00 Uhr war, begaben wir uns gleich zum Pier um uns über die Ausreise und die Visumsbeschaffung nach Indonesien zu informieren. Nach einem kurzen Abstecher im Fischmarkt und einem Spaziergang am Hafen, liefen wir wieder ins Zentrum zurück, wo wir noch einige Einkäufe tätigten. Dabei waren wir erstaunt, wie freundlich und sympathisch die Leute in Tawau waren. Im Pizza-Hut freuten wir uns wieder einmal ab etwas anderem als Reis und genossen den Rest des Abends gemütlich in unserem grossräumigen Hotelzimmer.

09.02.2010, Tawau - Tarakan (Indonesien)
Vorab: es war ein hektischer, jedoch ein sehr guter und erfreulicher Tag. Um das Visum für Indonesien zu bekommen, fuhren wir gleich am Morgen mit einem Taxi zum ausserhalb der Stadt liegenden Konsulat. Leider war dieses nicht wie im Lonely Planet geschrieben um 08:00 Uhr geöffnet, sondern erst eine Stunde später! Mit der Information, dass wir das Visum sowieso nicht vor Morgen erhalten würden und wir zwei Passfotos mitbringen müssten, fuhren wir nochmals mit einem Taxi zum Hotel zurück. Wieder im Konsulat, ging nun die Post ab. Nicht wie vor 1 Stunde, befanden sich jetzt sehr viele Leute im Konsulat und es herrschte ein riesen Chaos. Niemand sprach englisch und konnte uns weiterhelfen. Nach vielen Versuchen erhielten wir endlich das auszufüllende Formular und drängten uns an einen der vielen Schalter. Wir jammerten einem gelangweilten Mitarbeiter vor, dass wir dringend auf das am Morgen nach Tarakan fahrende Boot müssten. Mit einem aufgesetzten Beamten-Lächeln und den Worten: please take a seat, durften wir im Wartesaal Platz nehmen und warteten... und warteten... und warteten. Auch Sonia aus Spanien wartete mit uns auf ihr Visum. Als die Zeit für die um 11:30 Uhr ablegende Fähre schon knapp wurde, erhielten wir nach über 2 Stunden Warten unser nicht sehr günstiges Express-Visum für Indonesien! Ging doch! Nun mussten wir uns beeilen. Die Zeit für die Fähre nach Tarakan war eigentlich schon vorbei, trotzdem stressten wir zum Hafen, da die Fähren angeblich immer verspätet seien. Mit einem Taxi fuhren wir mit Sonia in die Stadt zurück, wo wir zuerst noch Geld beziehen mussten. Schnell im Hotel unsere Rucksäcke abgeholt, fuhren wir direkt zum Pier. Glück gehabt! Die Fähre war noch da. Schnell noch etwas zu essen gekauft und dann gleich durch die Ausreisekontrolle. Buuhhh... auch das war geschafft und wir sassen an Bord des Indomaya-Express nach Tarakan.


MALAYSIA (Borneo):
Das malaysische Borneo gefiel uns vor allem mit seiner Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen, wobei wir die Besteigung des Mt. Kinabalus als Highlight empfanden. Das Reisen war einfach, jedoch nicht immer günstig. Die Menschen auf Borneo waren hilfsbereit, leider aber vom Tourismus geprägt und somit nicht immer ehrlich und herzlich. Je "unturistischer" es war, desto freundlicher waren die Einheimischen.


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann