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Samstag, 5. Dezember 2009 - Myanmar (Burma) - Mandalay, Bagan

Mit dem City-Taxi durch Burma, Teil II

01.12.2009, Inle See - Mandalay
Nachdem wir das Taxi von Aung Kyak Oo mit vereinten Kräften in Gang schoben, verabschiedeten wir uns ein wenig wehmütig von der traumhaften Gegend des Inle Sees. Schon nach kurzer Fahrt meldete sich dann auch noch die Elektronik des Taxis. Sämtliche Zeichen im Armaturenbrett leuchteten auf und es pfiff andauernd! Zum Glück schafften wir es noch in eine Dorfgarage und Aung Kyak Oo erhielt fachmännische Hilfe. Nach gut einer Stunde war das Problem urplötzlich behoben und die Fahrt ging auf holprigen und schlechten Strassen weiter. Bergauf nach Kalaw und bergab Richtung Mandalay. Eine achtstündige, anstrengende Fahrt! Ziemlich müde kamen wir schliesslich um 17:00 Uhr in der zweitgrössten Stadt Burmas an. Mandalay. Im Zentrum der Stadt quartierten wir uns im ET Hotel, vis à vis eines Coiffeursalons ein. Mmmh... wieso nicht die Haare schneiden? Im flotten Coiffeursalon mit popiger, einheimischer Musik und jeder Menge Mitarbeiter, liess sich Michl für 1000 Kyat eine burmesische Frisur schneiden. Dazu gabs gleich noch drei Mal Haare waschen mit Kopf- und Nackenmassage. Und dies alles für umgerechnet "ei Stutz"! Das war 50 mal günstiger als beim Coiffeur Strubelpeter im Seedi! :-) Mit der neuen Gel-Frisur ging es zum Nachtessen in ein burmesisches Restaurant. Barbeque am Strassenrand! Mit einem kleinen Einkaufskörbchen wählten wir einen Fluss-Fisch, Kartoffel-Spiesse und einen Maiskolben aus. Dazu gab es Chilli-Gemüse und Reis. Es war gut, jedoch ziemlich... ziemlich scharf! Auf der Rückfahrt lernten wir Mandalay by night kennen. Massiver Verkehr und enormer Abgas-Smog, welchen man besonders gut im Scheinwerferlicht der Fahrzeuge sah! Good night smogy Mandalay.

02.12.2009, Mandalay
Ein Tag im Zeichen von kulturellen Sehenswürdigkeiten in Mandalay. Gleich zu Beginn besichtigten wir die Kuthodaw Paya im nordosten Mandalays. In den frühen Morgenstunden mit wenig Besuchern herrschte eine ruhige und schöne Stimmung in der Anlage. Nachdem Aung Kyak Oo sein Taxi hinter verschlossenen Fassaden "schwarz" auftankte, fuhr er uns zu den Fort Mauern des Mandalay Palastes, von wo wir gute Aussicht auf den Mandalay Hill hatten. Kurz vor 09:00 Uhr lud uns Aung Kyak Oo schliesslich beim westlichen Flussufer von Mandalay aus, von wo wir ein Boot nach Mingun bestiegen. Nach einer gemütlichen Fahrt (tuk-tuk-tuk-tuk-tuk...) auf dem Ayewarwady Fluss legten wir nach gut einer Stunde am Flussufer in Mingun an. Über ein nicht sehr stabiles, durchbiegendes Holzbrett betraten wir das Festland, wo uns ein lustiger Taxiservice erwartete... ein Kuhtaxi mit 2 KS :-) Ohne Taxi Gebrauch des flotten Taxis zu machen, liefen wir zu Fuss zum Wahrzeichen Minguns. Der würfelförmigen Paya, welche wegen eines Erdbebens nie zu Ende gebaut wurde. Die flache Plattform auf der Pagode bot eine fantastische Aussicht auf den Ayewarwady Fluss und die umliegenden Pagodas. Nachdem wir noch die am Flussufer befindende Pondaw Paya mit ihren vielen weissen Skulpturen anschauten, assen wir in einem kleinen Bambushäuschen am Fluss zu Mittag. Dabei leistete uns der sympathische Justin aus Cairns Australien Gesellschaft. Die freundliche Bambushäuschenbesitzerin servierte uns eine leckere Gemüsenudelsuppe und freute sich sehr über unseren Besuch. Zurück in Mandalay holte uns Aung Kyak Oo am Flussufer ab und fuhr uns, nachdem wir noch eine nicht sehr eindrückliche Pagode anschauten, zur Marmorbearbeitungs-Strasse. Eine Strasse, in welcher täglich viele Marmor-Statuen hergestellt werden. Am späteren Nachmittag stand dann der Höhepunkt des Tages an. Der Besuch der U Bein's Brücke. Der mit 1.4 Kilometer angeblich längsten Pfahl-Brücke der Welt. Und was ist mit Rapperswsil?! Nach einem "leckeren" Apéro mit Bier und frittierten Fischchen (inkl. Köpfen - Nadja ass drei davon! Iiiii!) begaben wir uns mit einem kleinen Ruderboot auf den Taunghtaman See. Unser alter und erfahrener Bootsfahrer ruderte uns an die schönsten Ecken des Sees und platzierte unser Boot bei Sonnenuntergang mit bester Aussicht auf die U Bein's Brücke. Während Einheimische mit ihren Fahrrädern über die Brücke fuhren, oder Mönche mit ihren weinroten Umhängen die Brücke passierten, genossen wir auf dem See treibend einen einmaligen Sonnenuntergang mit superschönen Bildern. Einfach traumhaft!

03.12.2009, Mandalay - Bagan
Eigentlich wären wir heute mit dem Boot von Mandalay nach Bagan gefahren. Da es sich jedoch um eine achtstündige Fahrt mit einem zu teuren Speedboot handelte, entschieden wir uns mit unserem Fahrer Aung Kyak Oo nach Bagan zu fahren. Die Fahrt durch Bauerndörfer und landwirtschaftliche Felder, vielen Palmen und Sonnenblumen war zwar schön, jedoch nicht sehr spektakulär. Nadja auf jeden Fall zog es vor, auf dem Rücksitz ein Nickerchen zu machen. Nach einer kurzen Pause mit Kaffee und Samosas und einem übergrossen Feuerzeug (natürlich made in China!), kamen wir bereits um 13:00 Uhr in Bagan an. Bagan: bekannt für seine archeologische Gegend mit hunderten von Pagoden aus rotem Sandstein und verschiedenen Tempeln in den Orten Nyaung U, Old Bagan und New Bagan. In Nyaung U bezogen wir im Aung Mingalar Hotel ein geräumiges Zimmer und relaxten bis es weiter ging. Um 16:30 Uhr holte uns Aung Kyat Oo im Hotel ab und brachte uns zum Ananda Pahto Tempel mit den 4 grossen Buddha-Statuen, welche ihre Gesichter aus verschiedenen Entfernungen wechselten. Nach dem Besuch des Tempels belagerten uns umgehend viele Souvenierverkäufer. Ohne jedoch etwas zu kaufen, wurde Nadja von einer freundliche Verkäuferin mit Souvenier-Geschenken überhäuft. Eine schöne Geste (lucky Souvenier), jedoch ziemlich ungewöhnlich! Den Sonnenuntergang genossen wir von der imposanten Shwesandawn Paya, welche uns eine weite und tolle Aussicht auf die vielen Pagodas und Tempel rund um Bagan bot. Schade nur, dass es sehr touristisch war! A little bit of Bagan hiess unser Restaurant am Abend. Es war ein sehr gutes Nachtessen und der Service der freundlich lächelnden Mitarbeiterinnen war zudem top. 

04.12.2009, Bagan
Hey... Bozis! Pagoda und Tempel Sightseeing in Bagan war angesagt. Zuerst besuchten wir noch den Markt in Nyaung U mit den vielen Gemüsehändlern. Mit dem richtig burmesischen Sonneschutz auf den Backen, welchen wir am Markt erhielten, konnte an diesem Tag sicherlich nichts anbrennen :-) Dachten wir zumindest! Aung Kyat Oo fuhr uns nach dem Marktbesuch von Pagoda zu Pagoda, Tempel zu Tempel und Pagoda zu Tempel...  Einige waren sehr eindrücklich, andere eher langweilig. Nach 6 Pagoden/Tempel mit den vielen dazugehörenden Souvenierständen und den hartnäckigen, sich wiederholenden Verkäufern (hello my frind, lucky money, good price, just looking, where are you from? bla bla bla...) war unser Hunger nach Pagoden mit Souvenierständen schon gestillt! Nach gut 3 Stunden brachen wir unsere Sightseeing Tour ab und fuhren nach dem Mittagessen zum Hotel zurück, wo wir uns vom touristischen Bagan erholten.
Am späteren Nachmitag wagten wir uns nochmals zu einer alten und schönen Pagoda, um von dort letzmals in Bagan einen herrlichen Abend zu geniessen. Gemütlich sassen wir auf den Mauern der Pagoda und genossen die hinter den Bergen untergehende Sonne, welche die Backsteine der vielen Pagoden richtig rot erleuchtete.

05.12.2009, Bagan - Rangoon
Huchh... war das eine lange Fahrt! Um 08:00 Uhr gings von Bagan in Richtung Rangoon los. Nach einer 5-stündigen Holperfahrt auf Naturstrassen und einer kurzen Samosa-Pause, erreichten wir nach gut 1/3 der Strecke den Highway nach Rangoon. Von nun an gings zackig voran, da der neue und teure Highway kaum befahren wurde. Auf der ganzen Strecke überholten Aung Kyat Oo max. 20 Fahrzeuge und donnerte mit über 100 km/h :-) über den Highway! Nach einer weiteren kurzen Pippi- und Verpflegungspause am Highway-Strassenrand, kamen wir nach mehr als 11 Stunden Fahrt in Rangoon an. Müde machten wir im Guesthouse Motherland Inn II unsere beiden Rucksäcke für den morgigen Flug bereit und genehmigten uns eine schöne, warme Dusche.

06.12.2009, Rangoon - Bangkok
Zum letzten Mal hiess es: Hey Bozi... Mingalaba! Kurz vor 07:00 Uhr holte uns Aung Kyat Oo beim Guesthouse ab und fuhr uns mit seinem City-Taxi zum Flughafen in Rangoon. Es war unsere letzte Fahrt *sniff*. Nach der Verabschiedung von unserem coolen Fahrer, gaben wir das Gepäck auf und durchliefen die Pass- und Gepäckkontrolle, sodass wir gerade zur richtigen Boardingzeitam Gate Nr. 5 eintrafen. Schade nur, dass der Flug mit Air Asia fast zwei Stunden verspätet war!


Burma (Myanmar):
Dieses Land verdient seinen Namen zu Recht "the golden Land Myanmar"! Ein wunderschönes Land mit abwechslungsreichen, farbigen Landschaften und sehr freundlichen, zuvorkommenden Menschen.
Die ländlichen Gegenden und die Städte boten eine Vielzahl von fantastischen Sehenswürdigkeiten. Vorallem der Inle-See und die U Bein's Brücke in Mandalay gefielen uns besonders gut. Ständig lächelnd und immer fröhlich beindruckten uns auch die Menschen Burmas wie bis anhin nirgends auf der Welt. Ein kleines Manko war sicherlich das Geldsystem mit Doller/Kyat und die schlechten technischen Möglichkeiten. Alles in Allem, ein traumhaftes und sehr empfehlenswertes Land!


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann