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Montag, 23. November 2009 - Indien - Mumbai, Mandrem (Goa)
Beachtime in Goa

15. und 16.11.2009, Mumbai - Mandrem (Goa)
Am 15.11.2009, ca. 15:00 Uhr, kamen wir in Mumbai / Bombay an. Mit rund 16 Millionen Einwohnern die grösste Stadt Indiens. Um am nächsten Morgen vom CST Bahnhof aus nach Goa zu fahren, beabsichtigten wir in der Gegend des Bahnhofs ein günstiges Hotel zu finden. Zudem wollten wir am Central Station Bahnhof versuchen unsere Zugtickets von Goa nach Mumbai umzubuchen. D.h., anstelle des Tageszuges doch noch einen Nachtzug zu ergattern.

Es war laut, hektisch und sehr warm in Mumbai. Die uns am Bandra Terminus erwartenden, nervösen Taxifahrer bulten gleich bei der Ankunft um unsere Gunst und veranstalteten einen riesen Zirkus! "Wir müssen zur Mumbai Central Station", sagten wir einem Taxifahrer, welcher umringt von vielen seiner nervösen Kollegen war. Nach einer "giftigen" Preisverhandlung waren wir zum Glück endlich unterwegs und kamen nach gut einer halben Stunde Fahrt im grossen Vekehrschaos von Mumbai am Central Station Bahnhof an. CST für Mumbai Central Station. Dachten wir. Leider war dem nicht so! CST stand für Chhatrapati Shivaji Terminus! Wir waren am falschen Bahnhof... Shit! :-( Auch unser Vorhaben unser Ticket umzutauschen, erledigte sich schnell, da der Schalter am Sonntag nur bis 14:00 Uhr offen war. Mit einem netten Taxifahrer fuhren wir schliesslich weiter Richtung CST Bahnhof, um dort in der Gegend ein günstiges Hotel zu finden. Es war kein leichtes Unterfangen. Nach zwei besichtigten Abbruchhotels zu überhöten Preisen landeten wir schlussendlich Mitten in einem muslimischen Viertel. Alaaaahhh... tönte es aus den Lautsprechern der vielen Moscheen. Mmmh! Die Strasse zu unserem Hotel sah dann auch nicht wirklich vielversprechend aus. Sie war dreckig und es stank überall nach Ziege und Urin! Dafür war das Zimmer im Hotel Al Najaf für den Preis i.O. und der muslimische Hotelbesitzer wirklich nett. Hauptsache günstig :-) Nach einer Dusche (natürlich kalt) machten wir uns auf den Weg unsere hungrigen Bäuche zu stillen. Es lag eine spezielle Stimmung in den dunklen Strassen des muslimischen Viertels. Warscheinlich lag es auch an den neugierigen Blicken der Muslime, die vermutlich schon länger keine Touristen mehr in ihrem Viertel sahen :-) Das Nachtessen war zum Tagesabschluss gut, obwohl der Kellner fast die gesamte Bestellung falsch aufnahm und andere Gerichte servierte!

Am 16.11.2009 standen wir um 05:30 Uhr auf und erreichten früh genug den richtigen Bahnhof in Mumbai. Den CST :-) Wieder über eine Stunde Verspätung! Kurz nach 08:00 Uhr waren wir dann doch noch unterwegs und fuhren im Mandovi Express in Richtung Goa. Ein gemütlicher Zug mit gutem Service und feinem Essen. Aufgrund der mittlerweile schon dreistünidgen Verspätung, sowie der unbeleuchteten und unbeschrifteten Bahnhofperrons, war es nicht ganz einfach die richtige Haltestelle in Nordgoa zu finden. Mit Hilfe von netten Sitznachbarn erwischten wir zum Glück die Richtige, die Pernem-Station. Es war schon 20:30 Uhr und stockdunkel in Pernem! Mit einer alten, aber chiquen Motorrad-Rickshaw fuhren wir auf dunklen und verlassenen Strassen durch üppige Tropenlandschaft. Der spärliche Lichtkegel der nicht mehr neusten Rickshaw vermochte kaum Licht auf die Strassen zu werfen, als plötzlich... schwupp... auch der Lichtkegel der Rickshaw verschwunden war :-) Wir waren Mitten im Bush und es war stockdunkel! Mit unserer kleinen Taschenlampe fand der Fahrer das Problem jedoch schnell und behob es mit wenigen Handgriffen. Er kappte das defetkte Teil einfach ab und verdrahtete die losen Kabel von Hand zusammen! Voilà :-) Weiter gings. Nach 3/4 Stunden kamen wir im Riva Beach Resort in Mandrem an. Müde von der langen Reise legten wir uns in unserem Bambushäuschen C4 schlafen.

17.11.2009, Mandrem Beach
Die Lage unseres einfachen Bambushäuschens im Riva Beach Resort inmitten der grossen Palmen mit Sicht auf die schöne Mandrem Beach war cool. Leider war es jedoch nicht sehr gepflegt! Dies galt auch für die Anlage. Da der Service beim Morgenessen ebenfalls zu wünschen übrig liess, machten wir uns gleich nach dem Morgenessen auf die Suche nach einem neuen "zu Hause". Gemütlich liefen wir der grossen Mandrem Beach in Richtung Arambol entlang. Unterkünfte gab es viele und sie waren auch sehr günstig. Der Standart war jedoch schon sehr abgedroschen! Schlussendlich fanden wir das Sea Paradise Resort, welches sich gleich neben dem Riva Beach Resort befand. Der zackige und etwas kantige Chef des Resorts reservierte uns das letzte freie Bambushäuschen mit Sicht auf das Meer. Schnell packten wir im Riva Beach Resort unsere Sachen zusammen und schon waren wir zurück. Das neue Bambushäuschen auf Stelzen war super. Es war zudem sauber und günstig, besass dafür jedoch kein eigenes Bad, was uns jedoch überhaupt nicht störte. Der Service und das Esssen im Resort waren ebenfalls sehr gut. Juppi... unsere Beachtime in Goa konnte beginnen!
Den Nachmittag verbrachten wir dann natürlich am Beach und genossen erstmals das angenehme und saubere Meer. Herrlich!

18.11.2009, Mandrem Beach
Mit einem gemieteten Roller machten wir uns gleich nach dem Morgenessen auf,den jeden Mittwoch stattfindenden Markt in Anjuna zu besuchen. Die schöne Tropenlandschaft am morgenfrüh und der angenehme Fahrtwind machten die Fahrt ins südlicher liegende Anjuna besonders schön. Als wir in Anjuna ankamen, war der Verkehrsansturm dann weniger schön! Ein riesen Chaos in den Strassen zum Markt. Mit unserem flotten Flitzer schlängelten wir uns jedoch durch die Autokolonnen durch und parkten gleich vor dem Marktgelände. Der bunte Markt unter den Palmen und am Meer war wirklich cool. Tücher, Kleider, Schmuck, Lampen, Gewürze, Flipflops und und und... es war wirklich ein sehenswerter Markt. Nach über drei Stunden Markt und dem Kauf von drei schönen Badetüchern assen wir am späten Nachmittag in einem gemütlichen Restaurant an der schönen Anjuna Beach zu Mittag. Wieder zurück an der Mandrem Beach genossen wir die letzten Sonnenstunden. Ein traumhafter Sonnenuntergang und ein kühles Bier am Strand... so lässt sichs leben! Den Abend verbrachten wir an der Arambol Beach, die nächst nördlichere Beach nach Mandrem. Am belebten Strand mit vielen Restaurants genehmigten wir uns erstmals Seafood. Prawns mit Salat, Kartoffeln und Reis. Es schmeckte solala und die Portion war auch nicht gerade für Goliat bestimmt! Deswegen bestellte Michl noch ein Alu Ghobi (Currygericht mit Kartoffeln und Blumenkohl) und der Hunger war definitiv gestillt :-) Nach einer kleinen Shoppingtour durch die Strassen von Arambol, machten wir uns mit unserem Roller durch die dunklen Strassen auf den Heimweg nach Mandrem.

19.11.2009, Mandrem Beach
Gleich nach dem Morgenessen stand der Umzug vom Bambushäuschen 105 (one O five) in die Penthouse-Suite des Sea Paradise auf dem Programm. Weil unser Bambushäuschen 105 für eine Nacht reserviert war, setzte der Chef des Sea Paradise alle Hebel in Gang und machte aus dem verlotterten Bambushäuschen auf dem Dach des Restaurants eine schöne Penthouse-Suite mit bester Aussicht auf die Beach! Cool :-) Gewöhnungsbedürftig war nur, dass die Treppe zum Häuschen durch das ganze und meist gut besetzte Restaurant führte und die beim Laufen im Zimmer durchbiegende Bodenplatte aus Sperrholz ein mulmiges Gefühl erweckten! Aber für eine Nacht passte das schon. Um noch etwas von den verschiedenen Beaches in Nordgoa zu sehen, machten wir uns mit unserem Roller zur bekannten Beach in Calangute auf. Was uns dort erwartete, war nicht unser Geschmack! Eine ungepflegte und nicht sehr schöne Beach, mit vielen Pauschaltouristen und nervigen Strandverkäufern. Nichts wie weg von hier! Baga, die nächst nördlichere Beach war da schon eher unser Geschmack. Die Beach war kleiner und etwas schöner. Jedoch bot sich uns auch hier das gleiche Bild. Viele Touristen und Verkäufer! In einem Beachrestaurant, in welchem Enrique Iglesias Musik lief, assen wir zu Mittag und waren uns dabei einig. Zurück zur schönsten Beach in Nordgoa, der Mandrem Beach! Auf der Rückfahrt besichtigten wir die nur wenige Kilometer südlich von Mandrem liegenden Beaches von Asven und Morjim. Die Beaches dort waren schön und es gab eine Vielzahl von Unterkünften, welche jedoch auf russische Touristen ausgelegt waren. An der Mandrem Beach genossen wir anschliessend noch einen schönen und gemütlichen Nachmittag. Ein Nachtessen in einem Beachrestaurant in Morjim und ein Abendspaziergang durch die Strassen von Arambol liessen einen abwechslungsreichen Tag zu Ende gehen.

20. und 21.11.2009, Mandrem Beach
Schreck oh Schreck nach der Nacht in der Penthouse-Suite! Eine Maus oder Ratte frass zwei Löcher in Nadjas Unterhöschen! Hihiii :-)
Nun war Beachtime angesagt. Zwei Tage relaxten wir an der Mandrem Beach und genossen die Sonne von Goa. Lange Spaziergänge an der schönen Beach, baden im angenehmen und sauberen Meer, auf dem Liegestuhl lesen, am Abend auf dem Balkon unseres Bambushäuschen ein kühles Tiger Bier trinken, unsere Musik hören, gemütlich in Beachrestaurants zu Abend essen... was will man noch mehr! Es waren zwei schöne und erholsame Tage.

22.11.2009, Mandrem Beach - Mumbai

Ein letztes Mal assen wir wie jeden Morgen auf der Veranda unseres Bambushäuschens unsere Birchermüesli mit Früchten und tranken dazu Kaffee. Dabei schien uns die durch die grossen Palmen scheinende Sonne ins Gesicht... mmmh... wie wir das vermissen werden!
Pünktlich wie noch nie, ratterte der Mandovi Express um 10:40 Uhr am Bahnhof Pernem ein. Im Zug hiess es zum letzten Mal: "Cutlett, Cuttlettt..." - "Samosa, Samosaaa..." - "Chicken, Chicken-Lolipop... Sandwiches..." - "Chai, Chaiii..." - "Mix, Mix Fruits... Fruit Mix", "Tomato Soup... Tomato Soup...!" Auch die feinen Snacks und das Essen in den Zügen werden wir vermissen! Kurz vor Mumbai entschieden wir uns den Zug einige Stationen vor dem CST Bahnhof in Mumbai zu verlassen. Um 21:30 Uhr stiegen wir in Dader-Mumbai aus, von wo der Weg zum Flughafen kürzer war als vom vorgesehenen Reiseziel Colaba, welches noch ein gutes Stück vom CST Bahnhof war. Nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt, fanden wir im zweiten Anlauf ein "zweckmässiges" Hotel zu den etwas teureren Mumbai-Preisen. Weil es im Zimmer nach mehrmaligen Versprechungen des grossmauligen Hotelbosses jedoch immer noch kein fliessendes Wasser gab, platzte Michl der Kragen. An der Rezeption machte sich Michl lautstark über den zu teuren "Saftladen" Luft und es gab ein riesen Theater! Die ganze Hotelmannschaft trat an und siehe da, gut 20 Minuten später floss Wasser!

23.11.2009, Mumbai - Bangkok (Thailand)

Fürs Geld nochmals kurz geduscht und los gings mit dem im Hotelpreis inbegriffenem Taxiservice zum internationalen Flughafen von Mumbai. Am Flughafen vertrieben wir uns die Zeit bis zum Abflug mit Shoppen und assen im KFC einen feinen Chicken-Burger. Kurz nach 16:00 Uhr sagten wir nach über 3 Wochen: Goodbye India! Wir waren auf dem Flug TG 340 der Thai Airways nach Bangkok.


Indien (Uttar Pradesh & Rajastan):
Ein Land der Gegensätze und "vielen Gesichtern". Freundliche und hilfsbereite Menschen gegen betrügerische und profitgeile Geschäftemacher. Menschen mit farbigen und eleganten Kleidern gegen Verwahrloste ohne Zukunftsperspektiven. Schöne Städte gegen dreckige Orte mit verlotterten Sehenswürdigkeiten (trotz teuren Eintrittspreisen)! Unsere Reise durch die Staaten Uttar Pradesh und Rajastan war sehr eindrücklich, jedoch taff und anstrengend. Die Zeit in Indien bot uns sehr viele schöne Momente und zeigte uns im Gegenzug auch die Schattenseiten des Landes. Der Unterschied zwischen Arm und Reich war massiv und nicht zu übersehen. Nervig fanden wir das extrem laute und ständige Hupen der Fahrzeuge, die aufsässigen und profitgeilen Geschäftsleute, die ständig rote "Tabakgrüzze" spuckenden Männer und die teilweise sehr dreckigen und vermüllten Strassen. Am meisten erfreuten uns die vielen hilfsbereiten und liebenswerten Menschen, die spannenden Zugfahrten, der imposante Taj Mahal, das sehr gute Essen und der Wüstentrip in Jaisalmer. Auch Varanasi mit seinem speziellen Flair am heiligen Fluss Ganges beeindruckte uns.
 
Indien (Mandrem Beach - Goa):

Goa war eine passende Abwechslung zum hektischen Reisealltag in Indien. Die in Nordgoa liegende Mandrem Beach fanden wir am schönsten. Das Meer war sauber und die Beach gross, unberührt und nicht touristisch. Es war eine ruhige und relaxte Zeit. Einzig das Essen war nicht mehr so gut wie in Nordindien. Touristisch gekocht (fad) und teilweise zu teuer.


Abschliessend waren wir uns über die Tour in Indien einig. Es war eine spannende und aufregende Reise, die wir nicht missen möchten. Die vielen schönen Erlebnisse überwogen schlussendlich die Schattenseiten Indiens.

Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann