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Samstag, 14. November 2009 - Indien - Agra, Jaipur, Pushkar, Jaisalmer, Jodhpur, Udaipur

Agra und das Goldene Dreieck Rajastan

02.11.2009, Delhi - Agra
Gäähn... war das früh! Um 04:00 Uhr klingelten unsere Wecker und eine halbe Stunde später waren wir schon zu Fuss auf dem Weg zum New Delhi Bahnhof. Das erste Mal fanden wir auf Anhieb unseren Zug, sowie unsere Sitze, resp. Schlafplätze. Auf der dreistündigen Fahrt nach Agra konnten wir sogar noch ein wenig Schlaf nachholen. Dies jedoch nicht sehr bequem, halb auf unseren Rucksäcken liegend. In Agra im Guesthouse Saniya angekommen staunten wir nicht schlecht... von unserem Guesthouse-Dachrestaurant aus sahen wir nicht weit entfernt den Taj Mahal! Der Taj Mahal: Das wohl imposanteste und extravagante Monument, welches jemals für die Liebe gebaut wurde. Der Taj Mahal wurde 1631 vom Eroberer Shah Jahan als Erinnerung für seine verstorbene Ehefrau Mumtaz Mahal gebaut. Die Bauzeit für den von über 20'000 Indern und Leuten aus Zentralasien erstellen Palast dauerte über 22 Jahre. Nach einem feinen Morgenessen mit super Aussicht auf den Taj Mahal und einer anschliessenden Erfrischungsdusche in unserem kleinen Zimmer, machten wir uns auf, Agra zu erkunden. Mit dem Motto unseres Rickshaw-Fahrers: "Don't worry, chicken curry... no hurry", besichtigten wir zuerst das Agra Fort am Yamuna Fluss. Mit über 20 Metern Höhe und einem Umfang von 2.5 Kilometer langen und doppelten Mauern, eine beeindruckende Festung aus rotem Sandstein. Auf dem Weg zum Taj Mahal liessen wir uns in einem Teppich- und Marmorgeschäft von deren Handwerken beeindrucken. Teppichknüpfen und Steinmosaike meisseln... eine Fingerspitzen-Handarbeit. Dann war es soweit und wir traten durch die Eingangspforte des Taj Mahals... wow! Ein faszinierendes Bauwerk! Der grosse und aus weissem Marmor gebaute Taj Mahal stand direkt vor uns. Wirklich imposant und schön! Kaum machten wir die ersten Fotos, war auch schon der Akku unserer Fotokamera leer! Sch...! Michl konnte es kaum fassen... nicht jetzt :-( Auch ohne "Knippsen" war der Rundgang um den Taj Mahal sehr schön. Imposant war unter anderem auch der riesige Menschenansturm. Wahnsinn! Kurz bevor wir den Palast verliessen, erlaubte uns der Akku überraschenderweise noch zwei schöne Fotos bei Sonnenuntergang. Zurück auf der Dachterasse unseres Guesthouses, genossen wir in gemütlicher Atmosphäre ein kühles Kingfisher-Bier.

03.11.2009, Agra - Jaipur
Mit einstündiger Verspätung fuhren wir um 07:15 Uhr mit dem "Bummler-Zug" vom Bahnhof Agra Fort Richtung Jaipur. Während Nadja ein Morgennickerchen machte, lernte Michl zwei freundliche Frauen kennen :-) Vanaja aus Hyderabad (Indien) und Valeria aus Mexiko City. Durch das Gespräch mit den zwei zusammen reisenden Frauen erfuhr Michl so manch guten Tipp für Reisende in Indien. Nadja erhielt von Vanaja sogar noch zwei schöne indische Ohrringe als Geschenk. Zwei wirklich sympathische Frauen! In Jaipur angekommen, quartierten wir uns im schönen Guesthouse Atithi ein, wo wir uns vorerst einmal von den anstrengenden Reisetagen erholten. Ein gutes, jedoch für indische Verhältnisse teures Abendessen erfreute unsere hungrigen Mägen nach der Siesta. Als Abschluss des Tages buchten wir im Internet den Flug von Bangkok nach Yangon (Burma) und zurück. Gute Nacht... schön können wir wieder einmal ausschlafen.

04.11.2009, Jaipur
Auf dem tollen und ruhigen Rooftop-Restaurant des Guesthouses Atithi stärkten wir uns mit einem Frühstück für den bevorstehenden Jaipur-Sightseeing Tag. Beim Morgenessen entschieden wir uns definitiv, nicht in den Ranthambhore Nationalpark nach Sawai Madhopur zu reisen. Dies, weil die Zugstrecke nach Sawai Madhopur bis auf unbestimmte Zeit wegen eines Brandes blockiert war und wir keine Lust hatten 5 Stunden mit einem Local-Bus dorthin zu fahren. Aus diesem Grund entschlossen wir uns einen Ausflug nach Pushkar an den heiligen See zu machen. Die Zugtickets dafür kauften wir gleich nach dem Morgenessen am Bahnhof in Jaipur.
Danach machten wir uns auf den Weg Jaipur zu erkunden. Jaipur, die Hauptstadt von Rajastan, wird auch Pink City genannt. Den Namen erhielt die Stadt wegen ihren "rötlichen" Mauern und Gebäuden, welche ihre Farben bei Sonnenuntergang richtig entfalten. Zu Fuss spazierten wir durch das Ajmer-Gate und anschliessend durch die vielen Bazaar-Strassen der Old City. Wir liefen, und liefen, und liefen... aber irgendwie fanden wir die Stadt nicht sehr beeindruckend! Mit dem regen Verkehr und den vielen Händlern eine anstrengende Sache. Das eindrücklichste Gebäude, den Hawa Mahal (Palast des Windes) sahen wir von aussen und den weitläufigen City Palast erkundeten wir mit einer halbstündigen Velo-Rickshaw-Tour. Das wars dann auch schon. Müde von der langen Sightseeing-Tour durch Jaipur, kamen wir nach ca. 5 Stunden wieder im Guesthouse an. Mmmh... das kann doch nicht alles gewesen sein! Nach kurzer Verschnaufpause rafften wir uns nochmals auf und besichtigten bei Sonnenuntergang den ausserhalb der Stadt liegenden Tempel of the Sun God (auch als Monkey Tempel bekannt). Der 15 minütige Aufstieg in Begleitung von Kühen, Ziegen, Schweinen und natürlich Affen war die kurze Reise wert. Die schöne Aussicht auf die riesige Stadt Jaipur und die untergehende Sonne liessen das hektische Treiben in der Stadt vergessen. Abschliessend waren wir uns über Jaipur einig: Eine nicht wirklich spezielle Stadt mit wenig Sehenswürdigkeiten.

05.11.2009, Jaipur - Ajmer - Pushkar
An diesem Morgen erwischten wir einen sehr angenehmen und ruhigen Zug nach Ajmer. Zwar buchten wir nur einen einfachen Sleeper, welcher jedoch ausnahmsweise nicht überfüllt war. Chai... Chai... Chai! Ein feines indisches Zug-Frühstück mit Chai (Tee) und gemütlicher Musik und schon kamen wir nach knapp zwei Stunden in Ajmer an. Mit dem Local-Bus fuhren wir eine halbe Stunde in das ca. 15 Kilometer entfernte Pushkar am heiligen See. Schon auf der Busfahrt erfuhren wir von unseren hinduistischen Sitznachbarn, wie heilig der Pushkar See für sie sei. In Pushkar angekommen war die Endtäuschung gross! Ein grosses Erdloch mit einigen kleinen Pfützen, umgeben von zahlreichen Tempeln und Ghats (Seezugängen). Schade, war der See ausgetrocknet :-( Ohne Regen in den letzten Monsunzeiten auch verständlich! Auch die Einheimischen dürften den See vermissen, da sie sich in dreckigen Wasserbecken waschen mussten/durften. Die Sadar Bazaar Strasse um den See war dann jedoch sehr einladend zum flanieren. Einmal ohne aufsässige Verkäufer sowie ohne regen Verkehr und Lärmpegel. Am Ende der Sadar Bazaar Strasse erreichten wir das Gelände des vor kurzem beendeten und bekannten Kamel-Festivals in Pushkar. Auch ohne Festival waren noch einige Kamele vor Ort und von einem Plakat erhielten wir einen Eindruck des Anlasses :-) Von unserem Hotel direkt am "See" genossen wir den schönen Sonnenuntergang über Pushkar. Den Abend verbrachten wir auf dem coolen Rooftop-Restaurant "Out of the blue" mit super Aussicht auf die Stadt und die umliegenden Tempelberge. Die Pizzas dort waren wirklich klasse! Noch Lust auf ein Bier, machten wir uns auf ins Guesthouse Pink Floyd. Da das Bier sehr teuer war (hohe Alkoholtaxen am heiligen Ort Pushkar!) tranken wir eben einen feinen Lassie (Milchshake) und genossen die tolle Aussicht.

06.11.2009, Pushkar - Ajmer -Jaipur
Die gurgelnden Tauben vor unserem Zimmerfenster weckten uns schon kurz nach Sonnenaufgang. Das ausführliche indische Morgenessen servierte uns ein "zackiger" und "genter" Inder mit Brille wie Flaschenböden... vermutlich war er schon seit einigen Jahren pensioniert :-) Kurze Zeit später liess sich dann auch noch sein Zwillingsbruder im Service blicken (leider haben wir kein Foto - sorry!). Um auch noch etwas von der Stadt Ajmer zu sehen, machten wir uns schon bald auf den Weg zur Busstation, wo doch glatt ein Inder sein Kamel vor einem Shop parkierte um seine Einkäufe zu erledigen. Im vollen Localbus durfte Nadja neben einem orange bekleideten Guru mit Turban sitzen. Anhand des Geruchs, war er wohl ein Marihuana-Liebhaber! Über den Snake-Mountain fuhren wir nach Ajmer zurück. Unser Ziel: der Subash & Dault Bagh Park am Ana Sagar See... krasser Name! Im Park auf einer Wiese liegend genossen wir die herrlich warme Sonne und liessen die Zeit bis zur Rückfahrt verstreichen. Mit fast einstündiger Verspätung fuhren wir während die Sonne unterging, nach Jaipur zurück. Wiederum eine schöne Zugfahrt.

07.11.2009, Jaipur
Heute war Ruhetag. Kein "Bock" auf irgendwelche Aktivitäten, verbrachten wir fast den ganzen Tag im schönen Guesthouse Atithi. Lesen, Essen, Geldbeschaffung, E-mails schreiben, Telefonieren und einfach Relaxen. Ein sehr erholsamer und gemütlicher Tag. Im Internet fanden wir zudem ein cooles Beachhotel in Goa und eine schöne Unterkunft in Jaisalmer, unserer nächsten Destination.

08.11.2009, Jaipur - Jaisalmer
Dägädäm-dägädäm-dägädäm-dägädäm... Fast 1000 Kilometer fuhren wir mit dem Nachtzug von Jaipur nach Jaisalmer. Zwölf Stunden Zugfahrt lagen hinter uns, als wir in der Wüstenstadt Jaisalmer ankamen, the Golden City! Es war richtig schön warm! Da wir das Hotel Shahi Palace bereits reserviert hatten, profitierten wir vom hoteleigenen Abholservice mit Jeep. Das Shahi Hotel bestätigte unseren Eindruck aus dem Internet. Ein kleines, schön dekoriertes Hotel mit viel Charm und Wüstenflair... und das Rooftoprestaurant mit fantastischer Sicht auf das Jaisalmer-Fort. Ein sehr empfehlenswertes und erholsames Plätzchen. Ein Spaziergang im Jaisalmer-Fort zeigte uns für einmal eine angenehme und ruhige Atmosphäre Indiens. Keine aufdringlichen Händler und nur wenig Rummel! Der Spaziergang führte uns durch schmale Gässchen des Forts in ein kleines Restaurant mit schöner Aussicht auf die Stadt und die entfernte Wüste. Während die Sonne unterging liefen wir um die Fort-Mauern in unser Hotel zurück und genossen dort anschliessend ein leckeres Bierchen (leckere, leckere Bierchen - Gruss an Präsi Oti :-) Nach einem gemütlichen Abend schliefen wir wie Maharajas in unserem stylischen Jaisalmer-Zimmer.

09.11.2009, Jaisalmer (Great Thar Desert)
Es war ein fantastischer Tag mit Klein Emil (dazu später)! Um 08:00 Uhr fuhren wir mit einem Jeep in die Wüste. Auf der Strecke besichtigten wir eine schöne Tempelanlage, welche in der Morgensonne goldbraun leuchtete. Nach dem Besuch der Tempelanlage, erwartete uns ein abgezockter Shop-Besitzer mit einem Carambol-Spiel auf. Nadja als Spielpartnerin des Shop-Besitzers gewann natürlich! Dies auf Kosten von Michl, welcher mit seinem französischen Spielpartner nicht den Hauch einer Chance hatte und dem Shop-Besitzer ein Bier bezahlen musste! Mit Freude posierte dieser anschliessend mit Nadja auf dem Siegerfoto. Zum Glück liess er sie wieder aus seiner festen Umarmung los :-) Dann endlich der erwartete Augenblick. Kamel Emil (wir nannten ihn Klein Emil) und seine Artgenossen standen bereit. Aufgesessen und schon gings los. Die kleine Wüstenschiff-Karavane nahm Kurs in die Sanddünen der Thar-Wüste. Klein Emil lief brav mit uns mit :-) Schaukelnd auf dem hohen Rücken der Kamele sitzend, war der Ritt zu Beginn eher gewöhungsbedürftig und unsere Adduktoren auf ein Maximum strapaziert! Nach gut 3 Stunden machten wir unter einem grossem Baum Halt. Unsere zwei Kameltreiber kochten uns ein feines Mittagessen, welches wir mit den Händen einnahmen. Abgewaschen wurde mit Wüstensand! Nach einem Nickerchen gings weiter in Richtung Camp, welches wir noch vor Sonnenuntergang erreichten. Während unsere zwei Guides das Nachtessen zubereiteten, begaben wir uns Barfuss auf die Sanddünen, wo wir den Sonnenuntergang genossen. Es war ruhig wie noch nie in Indien und ein sehr schöner Moment! Das auf simple Art und Weise am Lagerfeuer zubereitete Nachtessen schmeckte hervorragend. Verschiedenes Gemüse mit Curry sowie Reis und Chapati (Fladenbrot)! Gemütlich sassen wir anschliessend noch eine Weile um das kleine Lagerfeuer und hörten den singenden Kameltreiber zu. Es war für uns Beide die erste Nacht in der Wüste. In Kameldecken gehüllt (Nadja mit zusätzlichem Schlafsack, aber diesmal ohne Socken, :-) schliefen wir mit Blick auf den schönen Sternenhimmel ein. Traumhaft!

10.11.2009, Jaisalmer
Good morning Desert. Die aufgehende Sonne schien uns bereits ins Gesicht, als wir kurz nach 07:00 Uhr erwachten. Nadja schlief hervorragend und warm, während Michl in den Morgenstunden mit den Kameldecken ein bisschen "fröstelte" :-) Trotzdem war es eine angenehme Nacht und ein cooles Erlebnis. Nach dem Morgenessen mit Chai und Toast wurden die Kamele (exklusiv K.Emil) bepackt. Zwei Stunden gings weiter durch karge Wüstenlandschaft, bis wir um ca. 11:00 Uhr am Endziel unserer Safari-Route ankamen. Ein Jeep-Fahrer brachte uns wieder in die ca. 30 Kilometer entfernte Stadt Jaisalmer zurück. Nach einer Erfrischungsdusche und einem Mittagessen im Hotel Shahi machten wir uns nochmals auf, die schöne Stadt Jaisalmer noch etwas näher kennenzulernen. Am Gadi Sagar See (er hatte tatsächlich Wasser!) genossen wir den Nachmittag und schlenderten anschliessend gemütlich durch die kleinen Bazaargassen zurück ins Hotel. Den Abend vor der Abfahrt mit dem Nachtzug verbrachten wir auf dem Rooftoprestaurant unseres schönen Hotels Shahi. Ein sehr empfehlenswertes Hotel mit gutem Service.
Zu Jaisalmer: die Stadt war im Vergleich zu anderen Städten sauber und die Verkäufer/Händler besassen Charme. Zudem waren sie nicht aufdringlich. Das Flair von Jaisalmer mit dem goldbraunen Fort auf dem Hügel und dessen schön verzierten Gebäuden, passte sehr gut in die Wüstenlandschaft. Jaisalmer, für uns bis anhin die schönste Stadt in Rajastan, welche ihrem Namen "Golden City" gerecht wurde.

11.10.2009, Jaisalmer - Jodhpur
Von 23:15 Uhr an fuhren wir mit dem Nachtzug von Jaisalmer nach Jodhpur. Es war eine kurze Nacht, da wir bereits um 05:45 Uhr in Jodhpur aussteigen mussten. Im reservierten Guesthouse Shahi klopften wir kurz nach 06:00 Uhr an die Türen und erhielten vom verschlafenen Besitzer unser Zimmer. Noch müde, legten wir uns nochmals schlafen.
Es war ein Mütze kälter in Jodhpur, als wir auf dem Rooftoprestaurant frühstückten. Der Ausblick auf das majestätische Meherangarh-Fort auf der hohen Bergklippe war beeindruckend, aber irgendwie gespenstisch. Der Himmel um das Fort war dunstig grau und in der erwachenden Altstadt von Jodhpur läuteten eine Art "Totenglöcklein". Dies erstaunt nicht, da die Gegend um Jodhpur früher auch als Land des Todes bekannt war! Noch bevor wir die Stadt erkunden konnten, mussten wir uns um die Zugtickets von Mumbai nach Goa kümmern. Zu Fuss liefen wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt bis zum Bahnhof. Am Bahnhofschalter stellten sich unsere Befürchtungen ein. Unser Nachtzug von Mumbai nach Goa, der Konkan Kanya Express, war überbucht und mit einer Warteliste von fast 30 Personen besetzt! Super! Was jetzt? Über 12 Stunden unangenehme Busfahrt oder nach Goa fliegen? Mmhh... Wir entschieden uns vorerst auf die nicht einfache Suche nach dem offiziellen Touristenbüro in Jodhpur zu begeben, um vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit zu finden. Nach kurzem Umweg via Sadar Markt brachte uns der MR-Rickshaw Fahrer zum genannten Sadar Museum, wo sich das offizielle Touristenbüro und ein dazugehörendes Reisebüro befanden. Die zwei sehr freundlichen Mitarbeiter im Reisebüro schafften es nach langem Suchen, uns am 16. und 22. November 2009 je zwei Sitzplätze von Mumbai nach Pernem (Goa) und zurück zu reservieren. Glück gehabt! Die Züge waren fast ausnahmslos ausgebucht! Auch das Busticket von Jodhpur nach Udaipur buchten wir gleich im Reisebüro. Juppi... alles erledigt!
Mit unserem Reservations-Glück kam auch die Sonne und wir machten uns auf, das Meherangarh-Fort zu erkunden. Auf einer nicht üblichen Route auf der Südwestseite liefen wir durch dreckige Altstadt-Gassen und einem Güselpfad die Bergklippe zum Meherangarh-Fort hinauf. Die Aussicht auf die Stadt Jodhpur war dann umso eindrücklicher... Jodhpur, auch die blaue Stadt genannt. Immer vor den grossen und unberechenbaren Affen auf der Hut, begaben wir uns auf einem kleinen Pfad um die Fortmauern. Nadja, mit einem Stein für die Affen und Hunde bewaffnet, war es nicht wirklich wohl :-) Ohne zerrissene Hosen und unversehrt kamen wir nach gut einer Stunde am Haupteingang des Meherangarh-Fort an. Weil der Touristen-Eintrittspreis dann jedoch wieder einmal die indischen Verhältnisse um ein mehrfaches überstieg, verzichteten wir auf den Eintritt und genossen das imposante Fort von draussen. Wieder in der Altstadt zurück, besuchten wir den hektischen Sadar-Markt, bekannt für seine guten und vielen verschiedenen Currys.
Jodphur war sicherlich die dreckigste und an Verkehr nicht zu überbietenste Stadt in Rajastan. Der Lärmpegel und die staubige/dreckige Luft waren massiv! Auffallend waren auch die unzähligen Kühe in der Stadt, welche sich von Müll ernährten und ihre "Pizzas" überall auf den Strassen platzierten!

12.11.2009, Jodhpur - Udaipur
Es war ein Reisetag. Weil es keine direkte Zugstrecke zwischen Jodhpur und Udaipur gab, entschieden wir uns mit dem Bus zu reisen. Nachdem uns der MR-Rickshaw Fahrer zur falschen und weniger weit entfernten Busstation fuhr (vermutlich wegen des günstig ausgehandelten Preises), kamen wir trotzdem pünktlich an der Busstation Paota an. Um 07:15 Uhr ging es in einem nicht sehr sauberen Bus, auf schlechten/holprigen Strassen Richtung Udaipur los. Auf der Fahrt begann es dann tatsächlich zu Regnen und das Klima änderte sich. Es wurde richtig kalt. Das Beste an der Fahrt war die Mittagspause, wo wir in einem kleinen Imbiss-Restaurant bis anhin die besten Samosas (Teigtaschen mit Gemüsefüllung) und Chilli-Sauce assen. Mmmh!
Ziemlich pünktlich kamen wir um 14:00 Uhr in Udaipur an. Der südlichsten Stadt in Rajastan, auch die weisse Stadt genannt. Das Wetter war unverändert. Es war stark bewölkt, "kalt" und es nieselte leicht. Und das in Indien!? Nach dem Zimmerbezug im schönen Hotel Anjani machten wir uns gut bekleidet auf einen ersten Stadt-Spaziergang. Vom Ufer des Pichola Sees sahen wir erstmals den bekannten Seepalast, wo ein Teil des James Bond Films Octopussy gedreht wurde. Nach dem Nachtessen gab es im Hotel noch einen feinen Masala-Tee und dann war auch schon bald Nachtruhe.

13.11.2009, Udaipur
Der Ausblick während dem Frühstück vom Hotel Anjani auf den Lake Pichola und den Lake Palast war schon sehr schön. Nur schade, machte das Wetter nicht mit. Es war leider immer noch "kalt" und bewölkt. Nachdem Nadja die Wäsche in eine Wäscherei gebracht hatte, machten wir uns auf zum riesigen City Palast. Mit 245 Meter langer Fassade und einer Höhe von über 30 Meter der grösste Palast in Rajastan. Ein Bauwerk, welches über mehrere Generationen von verschiedenen Maharajas erstellt wurde. In den vielen Räumlichkeiten des Palastes zeigten Abbildungen, Gegenstände und Inventar das Leben der Maharajas in den verschiedenen Zeitepochen auf. Ein wirklich sehenswerter Palast! Nur schon wegen seiner imposanten Lage hoch über dem See. Nach dem kulturellen Teil besuchten wir den Mandi Markt und streiften durch die vielen Strassen des Bara-Bazaars. Ein farbiger und schöner Bazaar mit vielen verschiedenen Sachen. Kleider, Stoffe, Haushaltswahren, Süssigkeiten, Gewürze, Gemüse und viele Arten von Seifen. Michl überwand sich endlich die lustig aussehenden, orangen Jalebis zu probieren (Jalebis: in Butter fritierte und in Sirup getränkte Süssigkeit). Nicht jedermanns Geschmack! Michls sicherlich nicht :-) Auch ersteigerte sich Michl eine Packung Rajastan Curry für umgerechnet 35 Rappen, welches er in Australien dann ausprobieren will. Während wir in den vielen Bazaar-Strassen verloren gingen, kehrte auch die Sonne zurück und es war sofort wieder warm. Keine Ahnung wo wir waren, stiegen wir in eine Rickshaw ein und liessen uns zum City Palast zurückfahren. Am Lake Pichola, mit Blick auf die Seepromenade von Udaipur, den City und Lake Palast, genossen wir am Hanuman Ghat den wunderschönen Sonnenuntergang. Ein abwechslungsreicher und schöner Tag ging schliesslich mit einem ausgezeichneten Nachtessen auf dem Rooftoprestaurant unseres Hotels Anjani zu Ende.

14.11.2009, Udaipur
Unser letzter Tag in Rajastan. Heute Abend ging es mit dem Nachtzug um 21:35 Uhr von Udaipur nach Mumbai. Eine lange Zugstrecke von mindestens 17 Stunden stand uns bevor. Jedoch kein Problem, da wir uns immer mehr auf die guten Nachtzüge in Indien freuten.
Am letzten Tag in Udaipur verrissen wir keine Stricke. Wir schliefen lange aus und widmeten uns dem Reisebericht. Den Rest des Tages verbrachten wir in unserem schönen Hotel Anjani mit Relaxen. Nadja holte noch die tip top gewaschene Wäsche ab und durfte dafür ihr erstes "Glace" seit Reisestart geniessen :-) In Gedanken an Manassada schmeckte es noch besser! Ein feines Kingfisher Bier auf der Dachterrasse unseres Hotels rundete den gemütlichen Tag ab.
Udaipur: Zusammen mit Jaisalmer die attraktivste und schönste Stadt in Rajastan. Dies sicherlich wegen der schönen Lage am Lake Pichola und inmitten der hügeligen Berglandschaft.


Bildergalerie

Copyright by Nadja Kistler & Michael Portmann